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Dermatologen warnen

Pandemie geht unter die Haut

Die Angst vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 ist groß. Das rechtfertigt jedoch nicht, Arztbesuche oder Früherkennungsuntersuchungen auf die lange Bank zu schieben. Besonders fatale Auswirkungen hat dieses Verhalten auf die Hautgesundheit, wie man jetzt weiß.
Elke Wolf
20.05.2021  09:00 Uhr

Augenmaß bei Gesichts-OP

Eingriffe an der Haut waren zu Beginn der Coronavirus-Pandemie Anzahl-mäßig die häufigsten Operationen überhaupt. Um Kapazitäten für an Covid-19-erkrankte Patienten freizuhalten, dürfen nur dringlich operative Eingriffe vorgenommen werden, appellierte Professor Dr. Roland Kaufmann, Direktor der Hautklinik am Universitätsklinikum Frankfurt. Hier gelte es mit Augenmaß die Diagnostik vorzunehmen, bei Weitem nicht immer sei ein Skalpell erforderlich.

Beispiel Keratoakanthom, ein Tumor, der sich an sonnenexponierten Hautarealen im Gesicht oder am Kopf bildet, schnell wächst und sich auch spontan zurückzubilden kann. Der kraterartige Tumor, aus dem ein Hornkegel herauswächst, wird meist bei Menschen über 60 Jahren diagnostiziert. »Herausfordernd ist beim Keratoakanthom, dass es dem bösartigen Plattenepithelkarzinom ähnelt«, erklärte der Dermatologe. Weil das Keratoakanthom so schnell wachse, werde es nicht selten unter der Diagnose eines Plattenepithelkarzinoms leitlinienkonform mit Sicherheitsabstand operativ entfernt, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass es zu einer bösartigen Weiterentwicklung kommt.

Für Kaufmann ist das jedoch nicht der richtige Weg: »Klinisch-pathologische Fehleinschätzungen von Tumoren führen zu unnötigen Über-Operationen mit der Notwendigkeit ausgedehnter plastischer Rekonstruktionen, wo es einfache Verfahren oder konservative Therapien ebenfalls getan hätten.« Mithilfe einer speziellen Gewebeprobe (Querschnittsbiopsie) könne man das Keratoakanthom auch feingeweblich gut von einem bösartigen Lippenkarzinom abgrenzen und die richtigen Weichen stellen.

Mehr Handekzeme

Ein weiteres Beschwerdebild hat die Coronavirus-Pandemie zutage gebracht: Handekzeme. Erste Berichte aus Hautarztpraxen über einen Anstieg von Handekzemen schon wenige Monate nach Beginn der Pandemie bestätigten die Vermutung, dass die intensivierte Handhygiene ein Risiko für die Hautgesundheit in sich birgt, hieß es bei der DDG-Jahrestagung.

Besonders gefährdet seien Beschäftigte im Gesundheitsdienst: Bei einer Befragung von mehr als 110 Beschäftigten des Universitätsklinikums München klagten 90 Prozent über die Symptome eines Handekzems aller Schweregrade wie Trockenheit, Rötung, Jucken, Brennen, Schuppen oder Risse. Bei ihnen war seit Pandemiebeginn die Nutzung von Seife, Desinfektionsmitteln und Handcreme stark angestiegen.

»Die bei der Handhygiene verwendeten Mittel haben nicht nur den erwünschten Effekt einer Ablösung oder Abtötung des Krankheitserregers, sondern schädigen auch die Haut«, sagte Professor Dr. Peter Elsner vom Universitätsklinikum Jena. Durch die eingesetzten Substanzen können die in der Hornschicht interzellulär vorhandenen Lipid-Doppellamellen, aber auch dem Wasserhaushalt dienende Peptide angegriffen werden. Das begünstigt dann die Entstehung eines irritativen Kontaktekzems.

Das sei häufiger durch Detergenzien als durch Desinfizienzien der Fall. »Wir haben auch beobachtet, dass sich die negativen Detergenzieneffekte durch das anschließende Tragen von Handschuhen verstärken. Bei alkoholischen Desinfektionsmitteln ist dies nicht der Fall«, erklärte Elsner.«

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