Pankreaskrebs rechtzeitig erkennen |
Isabel Weinert |
05.06.2025 08:00 Uhr |
Tumoren der Bauchspeicheldrüse werden derzeit noch in den meisten Fällen zu spät erkannt. / © Getty Images/Science Photo Library
Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. med. Julia Mayerle, LMU, untersuchte dazu in einer prospektiven Studie, ob sich bei Risikopatienten mittels einer Biomarkersignatur aus zwölf beziehungsweise vier Blutmetaboliten ein Bauchspeicheldrüsenkrebs ausschließen lässt. Das gelang mit einer hohen Spezifität von über 90 Prozent. Mit dem derzeit angewendeten Biomarker CA 19-9 liegt die Spezifität hingegen nur bei 79 Prozent.
Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen Pankreastumor sind jene mit chronischer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), außerdem Verwandte ersten Grades von Menschen mit einem Pankreaskrebs sowie normalgewichtige Menschen, die mit über 50 Jahren Diabetes entwickeln. Diese Gruppen können von den neuen Biomarkern deutlich profitieren, weil sich damit ein Tumor, anders als mit CA 19-9, in einem noch heilbaren Stadium erkennen lässt.
An der jüngst veröffentlichten Studie hatten 1370 Menschen teilgenommen, bei denen in der Bauchspeicheldrüse eine Raumforderung entdeckt wurde. Deshalb musste ein Tumor ausgeschlossen werden. Dazu untersuchten die Wissenschaftler das Blutplasma der Patienten und Patientinnen auf zwei Biomarkersignaturen. Im Ergebnis eigneten sich beide mit hoher Zuverlässigkeit, einen Tumor der Bauchspeicheldrüse auszuschließen. Noch etwas besser schnitt die preisgünstigere der beiden Markersignaturen ab.
»Dieser Metabolom-Test kann den Betroffenen invasivere Diagnoseverfahren ersparen und mit ihm lässt sich bauchspeicheldrüsenkrebs in einem noch heilbaren Stadium diagnostizieren«, resümierte Mayerle.