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Parasiten in der Haut

Flöhe, Wanzen und Milben gelten als Zeichen mangelhafter Hygiene, obwohl es nicht unbedingt einen Zusammenhang geben muss. Einige vergessene Parasiten gelangen mittlerweile aus tropischen Regionen häufiger hierher, sei es im Gefolge des internationalen Warenverkehrs oder im Zuge von Tourismus. Die globale Erderwärmung sorgt dafür, dass sie auch in gemäßigtem Klima überleben könnten.
Edith Schettler
08.06.2020  12:06 Uhr

Schon immer musste sich der Mensch mit lästigen Parasiten plagen. Anders als bei einer Symbiose, in der jeder der Partner vom anderen profitiert, gibt es hier nur einen Gewinner: den Parasiten. Er hat sein Leben und seinen Stoffwechsel perfekt auf seinen Wirt eingestellt und verbirgt sich bestens vor dessen Immunsystem. Andererseits hat er kein Interesse daran, dass sein Wirt am Schmarotzertum zugrunde geht und nimmt sich deshalb nur so viel von ihm, dass der Befallene überlebt.

Heutzutage finden sich die Hautparasiten des Menschen vorwiegend in Bereichen mit geringen Hygienestandards und großen Menschenansammlungen auf engem Raum. Flüchtlingslager und Slums der Großstädte bieten beispielsweise ideale Bedingungen für die Vermehrung. Aber auch billige Touristenunterkünfte in Schwellenländern wie Indien oder Brasilien beherbergen mitunter eine stattliche Population dieser Plagegeister. In der menschlichen Haut nisten sich vor allem Insekten ein, aber auch einige Einzeller und Würmer. Sogar Fische parasitieren temporär an der Haut.

Klein und gemein

Menschen leben vergesellschaftet mit einem Mikrobiom auf ihrer Haut, das sich im Laufe des Lebens verändert und mitunter auch »Gäste« aufnimmt, die nicht zur natürlichen Hautflora gehören. Sie verursachen nicht zwangsläufig Störungen oder Krankheiten, häufig aber schon. Neben Einzellern kann es sich auch um größere Organismen wie Milben handeln. Häufige Hautparasiten sind die als harmlos geltenden Demodexmilben (Haarbalgmilben), die mit dem Alter zunehmend die Haut besiedeln. Untersuchungen haben ergeben, dass alle über 70-jährigen Menschen Demodexmilben beherbergen. Die meisten spüren den Befall überhaupt nicht, manche leiden an wiederkehrenden Gerstenkörnern oder Lidrandentzündungen.

Bestimmte Milben richten auf oder in der Haut jedoch weitaus größere Schäden an. Ein typisches Beispiel ist die Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis). Sie tritt in den gemäßigten Breiten nur sporadisch auf und befällt vor allem Kinder und immunsupprimierte Patienten in Gemeinschaftseinrichtungen. In den tropischen Ländern vor allem Mittel- und Südamerikas ist die Krätze (Scabies) eine endemische Massenerkrankung. Mit dem bloßen Auge sind die Milben kaum sichtbar, sie erreichen eine Größe von höchstens 0,5 mm. Sie graben Gänge in die Oberhaut von Körperfalten, beispielsweise zwischen den Fingern, in denen sie ihre Eier ablegen. Ihr Kot verursacht eine lokale allergische Reaktion mit starkem Juckreiz, Pusteln und Quaddeln. Die Übertragung erfolgt durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch und hat nichts mit vernachlässigter Körperhygiene zu tun.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in Europa die Tropische Rattenmilbe (Ornithonyssus bacoti) etabliert, die in Deutschland Schätzungen zufolge bereits 80 Prozent der wild lebenden Nagetiere befallen hat. Sie stammt ursprünglich aus Australien und kam vermutlich mit Schiffsratten Anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa. Die Parasiten leben in den Nestern von Nagetieren und befallen diese nur, um eine Blutmahlzeit aufzunehmen. Danach können sie über sechs Monate ohne Nahrung weiterleben. Durch direkten Hautkontakt kann sich auch der Mensch infizieren, entweder am Tier oder durch Berühren des Nestmaterials. Der Speichel der etwa 1 mm kleinen rotbraunen Spinnentiere verursacht Juckreiz und Hautläsionen.

Auch als Krankheitsüberträger spielen Milben in den Tropen eine große Rolle. Für die Erreger von Fleckfieber, Tularämie und St.-Louis-Encephalitis sind Milben ein möglicher Überträger.

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