Parodontitis kann schweren Verlauf begünstigen |
Risikofaktor Parodontitis: Aktuelle Studien legen nahe, dass auch die Zahngesundheit den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung beeinflussen könnte. / Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
Demnach ergab die Fall-Kontroll-Studie mit 568 Patienten, dass Covid-19-Patienten mit Parodontitis 3,5-mal häufiger auf die Intensivstation eingewiesen wurden als diejenigen ohne Zahnfleischerkrankung. Außerdem benötigten sie dort 4,5-mal häufiger ein Beatmungsgerät und starben fast neunmal häufiger. Dies ergab sich, nachdem andere Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum und BMI herausgerechnet waren.
Offenbar können orale Bakterien bei Patienten mit Parodontitis die Lunge infizieren, vor allem betrifft dies Patienten unter künstlicher Beatmung. Die Forscher empfehlen, dass das Krankenhauspersonal Covid-19-Patienten auf Parodontitis überprüfen und gegebenenfalls bei ihnen orale Antiseptika verwenden sollte, um die Übertragung von Bakterien zu verringern. »Mundpflege sollte Teil der Gesundheitsempfehlungen sein, um das Risiko für schwere Covid-19-Verläufe zu verringern«, resümiert Professor Dr. Bettina Dannewitz, Präsidentin der Gesellschaft für Parodontologie.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.