Die Chinesen verwenden die Birke medizinisch seit dem 10. Jahrhundert, in Europa beschrieb zuerst Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert ihre Wirkung.
charakteristische weiß-gelbliche Rinde, die sich in horizontalen Streifen papierdünn abschält oder sich im Laufe der Zeit in eine schwarze, härtere Borke verwandelt
weit überhängende Zweige
junge Zweige der Moorbirke sind behaart, die der Hängebirke kahl und mit warzigen Harzdrüsen besetzt
bis 10 cm lange männliche Blütenstände (Kätzchen), bis 4 cm lange, zur Blütezeit aufrecht stehende weibliche Blütenstände
Blütezeit April bis Mai
rhombische, lang zugespitzte Blätter mit doppelt gezahntem Blattrand
Heimat
Nord- und Mitteleuropa bis Sibirien
Moorbirke: wächst in feuchten Wäldern, Sümpfen oder Mooren
Hängebirke: trockenere Böden
Arzneilich verwendete Pflanzenteile
Getrocknete Blätter (Betulae folium)
vom Kork befreite Rinde (Betulae cortex; keine amtliche Qualitätsbeschreibung vorhanden)
Inhaltsstoffe
Birkenblätter: Flavonoide, Triterpensaponine, Proanthocyanidine, geringe Mengen ätherisches Öl, Vitamin C
Birkenrinde: Betulin (Triterpen)
Anwendung
Birkenblätter zur Durchspülung der Harnwege, insbesondere bei Harnwegsentzündungen und Nierengrieß; außerdem unterstützend bei bakteriellen Harnwegsinfektionen und bei rheumatischen Beschwerden
Birkenrinde bei oberflächlichen Hautwunden und Verbrennungswunden der Haut bei Erwachsenen
Empfohlene Dosierung
Teeaufguss: mehrmals täglich eine Tasse trinken Tageshöchstdosis: 12 g Droge
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage
Nebenwirkungen
selten leichte Magen-Darm-Beschwerden
Wechselwirkungen
nicht bekannt
Abgabehinweise
Birkenpollenallergiker sollten Birkenblätter nicht anwenden.
Bei einer Durchspülungstherapie muss reichlich Flüssigkeit getrunken werden.
Bei fieberhaften Harnwegsinfekten und akuter Prostataentzündung sowie bei Wasseransammlungen als Folge einer eingeschränkten Nieren- oder Herztätigkeit dürfen Birkenblätter nicht angewendet werden.
Zubereitung
2 bis 3 g fein geschnittene Birkenblätter werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht
Beispiele für Kombipräparate
Biofax® classic
Bad Heilbrunner Harn Tee
Harntee 400 TAD®
Harntee-Steiner®
Urogard® Harntee
Heumann Blasen- und Nierentee Solubitrat® uro
Sidroga® Blasen-Nieren-Spültee
Episalvan® Gel mit Birkenrindenextrakt hat 2016 die Zulassung für die EU zur Behandlung von oberflächlichen Wunden erhalten.