Safran |
Wie seit Jahrhunderten werden die Safranblüten auch heute noch in den frühen Morgenstunden mit der Hand gezupft. Verwendet wird nur ein Teil der Blüte: die etwa 3 cm langen, tiefrot gefärbten Narbenschenkel (Safranfäden), nicht der Griffel. Im Durchschnitt müssen die Pflücker 150.000 Blüten ernten, um ein Kilogramm Safran zu gewinnen. Kein Wunder, dass echter Safran so teuer ist. Aus diesem Grund wird Safran häufig mit anderen Stoffen gestreckt. Dazu zählen Pflanzenstoffe wie Mais oder Paprika und anorganische Stoffe wie rote Kreide oder Ziegelstaub. In ostasiatischen Ländern wird mitunter gepulverter Curcuma-Wurzelstock als Safran bezeichnet und auf Märkten angeboten. Wenn möglich, kann man sich mit einem Schnelltest Gewissheit verschaffen: einige Fäden ins Wasser werfen und umrühren. Echter Safran färbt das Wasser rasch gelborange. Wenn nicht, ist die Droge uralt, falsch gelagert oder gefälscht.
Wer sich besonderen Luxus für die Küche leisten will, greift zu Safranspitzen. Diese Bezeichnung ist für die beste Qualität reserviert, die nur die drei tiefroten Narbenschenkel ohne Griffel- und Blütenreste enthält. Je mehr vom unteren gelblichen Griffelanteil beigemengt ist, umso minderwertiger ist das Gewürz. Auf jeden Fall muss es vor Licht und Feuchtigkeit geschützt gelagert werden, da es leicht ausbleicht und die flüchtigen Aromastoffe entweichen.