Pflanzengifte im Honig |
Isabel Weinert |
14.06.2023 16:00 Uhr |
Ist das Herkunftsland eindeutig benannt, kann man Honig meiden, in dem Grayanotoxine vorhanden sein könnten. / Foto: Adobe Stock/rosifan19
Als Beispiel für Grayanotoxin-bildende Pflanzen nennt das BfR bestimmte Rhododendronarten, die vor allem an der türkischen Schwarzmeerküste, aber auch in Gebirgsregionen in Spanien und Portugal vorkommen sowie eine Art in der Alpenregion. Enthält Honig die Giftstoffe, hat er einen eher bitteren, scharfen Geschmack.
Akut-toxische Symptome einer Grayanotoxin-Vergiftung sind Blutdruckabfall, ein verlangsamter Herzschlag, aber auch Schwindel, Lähmungen, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche sowie Durchfall. Betroffene erholen sich in der Regel binnen weniger Tage. Bei einer chronischen Aufnahme der Giftstoffe über Honig könnten genotoxische Effekte auftreten, so das BfR.
Das Bundesamt empfiehlt, Rhododendron-Honige vor allem aus der Schwarzmeerregion zu meiden. Es ist aber nicht einfach, diese Honige zu erkennen, weil die deutsche Honigverordnung keine verbindliche Kennzeichnung für die Herkunftsregion oder die Sorte des Honigs vorsieht, sondern nur für das Ursprungsland, so das BfR. Bei Honig mit Ursprung in mehreren Ländern kann auch die Angabe »Mischung von Honig aus EG-Ländern/Nicht-EG-Ländern darauf stehen. Derzeit existieren noch keine systematischen Daten zu Honigen in Deutschland, die Grayanotoxine enthalten.