PTA-Forum online
Isländisch Moos

Pflege für die Schleimhaut

Trockener Mund, heisere Stimme, Halsschmerzen? Ausreichend Schmierstoffe am wunden Punkt vor Ort sind dann ein probates Mittel, um den Frosch im Hals zu vertreiben. Seit mehr als 150 Jahren pflegen die Inhaltsstoffe des Isländischen Mooses die Schleimhaut von Mund und Rachen.
Elke Wolf
24.10.2022  14:00 Uhr

Botanisch gesehen ist Lichen islandicus oder Cetraria islandica gar kein Moos, sondern eine Flechte, also eine symbiotische Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge. Sie ist nicht nur in Island anzutreffen, sondern in ganz Europa verbreitet, im Süden jedoch nur in höheren Lagen. Das arzneilich verwendete Pflanzenmaterial stammt zumeist aus Osteuropa.

Dabei kommt der stark verzweigte Flechtenkörper, der sogenannte Thallus, zum Einsatz. Dieser zeichnet sich durch eine außerordentlich hohe Konzentration an Schleimstoffen aus. So bestehe etwa die Trockenmasse der in Isla® Halspastillen verwendeten Flechte zu mehr als 80 Prozent aus Schleimstoffen, gibt das Unternehmen Engelhard an. Die durch Heißwasserextraktion angereicherten Polysaccharide - vor allem Lichenan und Isolichenan – bilden dann nach Aufbereitung zu einer Lutschtablette mit dem Speichel eine Art Schutzfilm, der sich über die Schleimhaut von Mund und Rachen legt. Dieses therapeutische Potenzial nutzte erstmals der Frankfurter Apotheker Karl Philipp Engelhard in einer Rezeptur und brachte 1868 die sogenannte Isländisch Moos Pasta in seiner Rosen-Apotheke heraus. Vier Jahre später gründete er eine pharmazeutische Fabrik für weitere Engelhard-Präparate – der Ausgangspunkt für die mittlerweile 150-jährige Firmengeschichte des mittelständischen hessischen Familienunternehmens. Der Spezialextrakt von damals ist übrigens der gleiche, der auch heute noch den Isla® Halspastillen ihre Konsistenz gibt.

Lutschen und stärken

Genauso wie unsere Haut erfüllt auch die Schleimhaut in Nase, Rachenraum und Kehlkopf verschiedene Aufgaben. Eine wesentliche ist die Barrierefunktion gegenüber Krankheitserregern sowie deren Abtransport. Um dies zu gewährleisten, liegt der Schleimhaut ein feuchter Schutzfilm auf, der es zum Beispiel Viren erschwert, die Epithelzellen zu infizieren.

Diese natürliche Filmauflage kann freilich durch manche Faktoren beeinträchtigt werden. Dazu gehören Überbeanspruchung durch lautes und häufiges Sprechen, Allergieauslöser wie Pollen, Erkältungserreger oder auch verschiedene Medikamente wie Antihistaminika, Antihypertensiva oder Antidepressiva, die zu Mundtrockenheit führen. Sie trocknen den Schleimhautfilm aus und schränken damit dessen Barrierefunktion ein. Eine ausgetrocknete Schleimhaut ist rau, wund, hypersensibel und fühlt sich deshalb unangenehm an.

Für die Selbstmedikation eignen sich deshalb schleimstoffhaltige Pflanzenextrakte wie aus Isländischem Moos. In Form von Lutschtabletten, Halspastillen, aber auch in Saft- oder Sirupform regen sie nicht nur den Speichelfluss an, sondern befeuchten die Schleimhäute und wirken mucilaginös. Der hohe Gehalt an Polysacchariden macht die Präparate sehr hydrophil und bildet bei Kontakt mit Speichel viskose Lösungen, die Schutz vor weiteren Irritationen und Austrocknung bieten.

Eine stärker befeuchtende Wirkung besitzen Halspastillen, bei denen der Isländisch-Moos-Spezialextrakt mit feuchtigkeitsspendendem Hyaluron in einem bereits vorgequollenen Hydrogel-Komplex (Isla® med) kombiniert ist. Herkömmliche Brausetabletten mit Natriumhydrogencarbonat benötigen dagegen Speichel, um aufzuschäumen. Der Hydrogel-Komplex legt sich dagegen als schützender Film für eine gewisse Zeit über die inflammatorisch geschädigten Epithelzellen, beugt so weiteren Reizungen vor und fördert die Wundheilung. Wer die Präparate in die Wangentasche legt, erhöht die Einwirkzeit. Halsschmerzen, Heiserkeit und Mundtrockenheit werden gemildert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa