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Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761

Phytopharmakon mit Evidenz

Eine umfangreiche wissenschaftliche Datenlage und positive Bewertung machen den Extrakt EGb 761® (Tebonin®) zu einer Besonderheit unter den pflanzlichen Arzneimitteln. In einer Presskonferenz informierte der Hersteller Schwabe ausführlich über den Spezialextrakt.
AutorKontaktMichelle Haß
Datum 08.07.2019  13:00 Uhr

Schon vor Jahrhunderten wurde Ginkgo in der fernöstlichen Medizin traditionell eingesetzt. Jedoch fanden damals, anders als heute, vorwiegend die Früchte des Baumes Anwendung. Wissenschaftliche Untersuchungen von Dr. Willmar Schwabe führten in den 1960er Jahren zur Einführung des Extraktes aus Blättern von Ginkgo biloba, des Spezialextraktes EGb 761.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Extraktes ist laut Schwabe in mehr als 1700 wissenschaftlichen Veröffentlichungen dokumentiert. EGb 761 zählt somit zu den am besten untersuchten Pflanzenextrakten der Welt. Er wird bei altersassoziierte Gedächtniseinbußen, Tinnitus und Schwindel sowie bei leichten Formen der Demenz eingesetzt. Gleich mehrere Mechanismen sind für die klinische Wirkung von Bedeutung: Gedächtniseinbußen im Alter sowie Schwindel und Tinnitus gehen oft auf eine Minderdurchblutung des Gehirns oder Innenohrs zurück. EGb 761 wirkt dieser entgegen, indem es die Durchblutung feinster Kapillaren (Mikrozirkulation) fördert. Es erhöht die Verformbarkeit der roten Blutkörperchen und somit die Fließfähigkeit des Blutes.

Zusätzlich wirkt der Extrakt auf neuronaler Ebene. Im Bereich des präfrontalen Cortex im Gehirn erhöht er die Verfügbarkeit bestimmter Neurotransmitter im synaptischen Spalt und fördert somit die neuronale Signalübertragung. In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass EGb 761 außerdem die neuronale Plastizität beeinflusst, indem es dosisabhängig die Teilungsrate von Hippocampus-Nervenzellen steigert und das Aussprossen von Nervenzellfortsätzen bewirkt.

Aufgrund der überdurchschnittlichen Studienlage und Evidenz wurde der Spezialextrakt als erstes Phytopharmakon namentlich in nationale und internationale Leitlinien aufgenommen, darunter auch in die S3-Leitlinie Demenz. Demnach gibt es Hinweise auf einen kognitiven Nutzen bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz sowie bei vaskulärer Demenz. Der Weltverband für Biologische Psychiatrie bewertet in seiner Leitlinie den Spezialextrakt als gleichwertig mit synthetischen Antidementiva (Acetylcholinesterase-Hemmer) bei besserer Verträglichkeit. In einer Tagesdosierung von 240 mg ist EGb 761 bei Demenz sogar erstattungsfähig.

Vielstufiges Verfahren

Der standardisierte Extrakt wird in einem patentierten vielstufigen Verfahren hergestellt. Hierbei werden erwünschte, zur Wirksamkeit beitragende Inhaltsstoffe um etwa das 50-fache angereichert und unerwünschte Stoffe wie die Ginkgolsäuren reduziert. Zusätzlich genügt der Extrakt Qualitätsanforderungen, die teilweise über die des Europäischen Arzneibuches hinausgehen. Deshalb ist EGb 761 nicht gleichzusetzen mit anderen Ginkgo-Präparaten oder der pflanzlichen Droge. Untersuchungen haben gezeigt, dass andere Präparate oft hohe Mengen an unverträglichen Ginkgolsäuren oder nicht deklarierte Substanzen durch Beimischungen enthalten.

Aus klinischer Sicht ist es ähnlich. Da der Großteil der klinischen Studien mit EGb 761 durchgeführt wurde, gelten Aussagen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit nur für den Spezialextrakt. Bei der Beratung in der Apotheke sollten PTA und Apotheker deshalb darauf achten, welchen Extrakt sie abgeben. Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) betont hierzu in ihrer Leitlinie zur guten Substitutionspraxis, dass Extrakte nur gegeneinander austauschbar sind, wenn sie in einem identischen Verfahren hergestellt wurden. Erkennen kann man dies am jeweiligen Entwicklungs- oder Codenamen.

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