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Bei Vergiftung schnell handeln

Pilze sammeln kann gefährlich werden

Mit dem September startet auch die Hauptsaison für Pilzsammler. Bei feuchtem, nicht zu warmem Wetter sprießen diese Lebewesen, die – nicht Tier, nicht Pflanze – unseren Speiseplan sehr bereichern. Doch wer sich selbst zum Sammeln aufmacht, brauche Umsicht und Pilzwissen, warnt die Deutsche Leberstiftung. Denn der Verzehr von Pilzen kann tödlich enden und erfordert im Falle einer Vergiftung schnelles Handeln.
Katja Egermeier
09.09.2021  14:30 Uhr
Der Verzehr schon eines einzelnen grünen Knollenblätterpilzes kann tödlich enden. / Foto: Geetty Images/adrianam13
Verwechslungen finden häufig zwischen Wiesen- oder Feldchampignons und Knollenblätterpilzen statt. / Foto: Adobe Stock/fedsax
Ein echter und Falscher Pfifferling im Vergleich. Der Falsche Pfifferling ist mehr orange als der gelbe echte Pfifferling und hat einen hohlen Stiel. / Foto: Getty Images/Koldunov
Steinpilze sind begehrte Speisepilze, die auch roh genossen werden können. / Foto: Getty Images/Ivan Marjanovic
Der ungenießbare Zwilling des Steinpilzes ist der Gallenröhrling. Er ist nicht tödlich giftig, jedoch bitter und verdirbt so jedes Pilzgericht. / Foto: Getty Images/tomasztc

Viele Speisepilze haben nicht nur ungenießbare, sondern teils auch tödlich giftige Doppelgänger, wie die Leberstiftung in einer Pressemitteilung erklärt. Dazu gehöre beispielsweise der Knollenblätterpilz, der als einer der giftigsten Pilze in Europa gelte und für die meisten tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich sei. Schon ein einzelner verspeister Knollenblätterpilz, der leicht mit dem sehr bekömmlichen Wiesen-Champignon verwechselt werden kann, könne aufgrund der enthaltenen Amatoxine (vor allem α-Amanitin) tödlich giftig sein.

Besonders gefährlich macht diesen Pilz laut Leberstiftung, dass er in den ersten Stunden nach dem Verzehr keine Beschwerden verursacht. Die Wirkung des Gifts zeige sich erst etwa sechs bis 20 Stunden nach dem Verzehr mit Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall. Zu diesem Zeitpunkt habe sich das Gift bereits im ganzen Körper verteilt und es könne sich daraus schnell ein Leber- und Nierenversagen entwickeln.

»Das Leberversagen aufgrund der Vergiftung kann so akut verlaufen, dass Patienten innerhalb weniger Tage daran versterben könnten«, warnt Professor Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Im Falle eines Leberversagens bleibe nur noch eine Lebertransplantation – und eine Spenderleber stehe nicht immer zur Verfügung. »Aus diesem Grund kann eine Pilzvergiftung tödlich enden.«

Bei Verdacht auf Pilzvergiftug sofort handeln

Eine frühe Diagnose der Vergiftung und der unverzügliche Beginn einer Behandlung sind daher extrem wichtig. Eine Pilzvergiftung könne behandelt und geheilt werden, so die Stiftung. Bei einem günstigen Verlauf gingen die Symptome nach sieben bis zehn Tagen vollständig zurück.

»Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte man sich sofort an das nächste Krankenhaus wenden oder den Notarzt rufen. Um die Diagnose zu erleichtern, sollten die Pilzreste und das Erbrochene aufgehoben und an den Arzt weitergegeben werden. Angebliche Hausmittel gegen Vergiftungen wie Milch trinken oder Erbrechen hervorrufen, helfen nicht, sondern können unter Umständen die Situation noch verschlechtern,« erläutert Manns.

Sein Rat an alle Pilzsammler: gefundene Pilze nur dann verspeisen, wenn langjährige Erfahrung und fundiertes Wissen die Sicherheit böten, dass es sich um essbare Pilze handelt. Unerfahrene Pilzsammler sollten in jedem Fall vor dem Verzehr einen Pilzsachverständigen zu Rate ziehen. Auch auf angebliche Anzeichen für die Ungiftigkeit von Pilzen, wie etwa Maden- oder Schneckenbefall, könne sich niemand verlassen: »Schnecken bekommen keine Leberschädigung durch Amatoxine, weil sie keine ›richtige‹ Leber haben, ihr zentrales Stoffwechselorgan ist die Mitteldarmdrüse.«

essbar giftig/ungenießbar
Wiesenchampignon
• weißer, kugeliger Hut, bei älteren Pilzen flach
• Lamellen rosa, später dunkelbraun
• nussiger Geschmack
grüner Knollenblätterpilz
• grünliche Kappe
• Lamellen immer weiß
• tödlich!
Stockschwämmchen
• gelb-brauner Hut
• dunkler Stiel
• wachsen buschig an Bäumen
• duften pilzig
• schmecken würzig, pilzig
Gifthäubling
• gelb-brauner Hut
• wächst an Bäumen (wie Stockschwämmchen)
• riecht muffig-mehlig
• tödlich!
Pfifferling
• kleiner gelber Trichter mit Lamellen
• wächst in Laub- und Nadelwäldern
• pfeffriger Geschmack
• dezenter Duft nach Aprikose
Falscher Pfifferling
• kleiner Trichter mit Lamellen, mehr orange
• Lamellen dunkler als Hut
• hohler Stiel
• wächst in Laub- und Nadelwäldern (wie Pfifferling)
• ungenießbar, führt zu Verdauungsstörungen, nicht tödlich
Perlpilz
• bräunlicher Hut mit Flocken
• wächst in Laub- und Nadelwäldern
• Lamellen und Fleisch können sich bei Druck rötlich färben
• herber, leicht säuerlicher Geschmack
• nur gekocht essbar, roh ungenießbar


Parasolpilz, Riesenschirmling
• bräunlicher Hut mit Schuppen
• bis zu 50 cm hoch
• hohler Stiel, in Knolle mündend
• lederartiger Ring unter dem Hut, der verschoben werden kann
• duftet angenehm nussig
• nur gekocht genießbar
Pantherpilz
• bräunlicher Hut mit weißen Flocken und weißem Stiel
• wächst in Laub- und Nadelwäldern (wie Perlpilz)
• Lamellen und Fleisch bleiben bei Druck weiß
• Ring unter dem Hut, der nicht verschoben werden kann
• verursacht Magenbeschwerden
• kann tödlich sein
Steinpilz
• braune Kappe
• dicker Stiel
• verfärbt sich auf der Unterseite des Schirms grünlich
• schmeckt nussig, auch roh genießbar
Gallenröhrling (bitter)
• braune Kappe (wie Steinpilz)
• dicker Stiel (wie Steinpilz)
• verfärbt sich auf der Unterseite des Schirms rosa
• schmeckt bitter und ungenießbar
• nicht tödlich, verdirbt jedoch das Gericht
 Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger
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