Potenzial als neues Antibiotikum? |
Katja Egermeier |
26.06.2019 16:00 Uhr |
Cannabidiol als Antibiotikum? Das bisherige Ergebnis der Forscher ist durchaus erfolgversprechend. / Foto: Adobe Stock/Elroi
Der Wirkstoff CBD ist eine Verbindung ohne psychoaktive Wirkung, die aus Cannabis gewonnen wird und beispielsweise für die Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Nun haben Wissenschaftler um Dr. Mark Blaskovich vom Institute for Molecular Bioscience, Queensland, festgestellt, dass die Substanz auch eine Vielzahl von Bakterienarten hemmen kann, die zu schwerwiegenden Infektionen führen können – darunter Staphyloccocus aureus, Streptococcus pneumoniae und Enterococcus faecalis.
Dabei habe sich gezeigt, dass CBD nicht nur Bakterien abtöten kann, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent geworden sind, sondern selbst auch keine Antibiotikaresistenz zu induzieren schien. Die Wirksamkeit sei auch bei einer verlängerten Anwendung erhalten geblieben, die bei Vancomycin oder Daptomycin zu einer Resistenz führten, so die Forscher. Zudem sei Cannabidiol gegen Biofilme wirksam, die zu schwer behandelbaren Infektionen führen.
»Angesichts der nachgewiesenen entzündungshemmenden Wirkung von Cannabidiol, der vorhandenen Sicherheitsdaten beim Menschen und des Potenzials für unterschiedliche Verabreichungswege ist die Substanz ein vielversprechendes neues Antibiotikum, das weitere Untersuchungen wert ist«, sagte Blaskovich.