Projekt »PTA-Patenschaft« startet |
Mit der Patenschaft sollen Auszubildende von Anfang an Erfahrungen in der öffentlichen Apotheke sammeln. / Foto: Getty Images/Westend61
»Auf freiwilliger Basis bieten wir den Schülerinnen und Schülern an, ab Tag eins der schulischen Ausbildung regelmäßig, aber mit nur wenigen Stunden pro Woche, in einer am Projekt teilnehmenden Apotheke mitzuarbeiten«, erklärt Rouven Steeb, der als Vizepräsident des Landesapothekerverbandes (LAV) zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Apothekerinnen und Apothekern die Initiative entwickelt hat.
Anstatt eines beliebigen Nebenjobs sollen die angehenden PTA von Beginn an die Möglichkeit haben, »echte Apothekenluft zu schnuppern« und vom praktischen Wissen des Apothekenteams profitieren. Die Teilnehmenden können ihre Erfahrungen wiederum im Unterricht teilen und »so das schulische Geschehen beleben«. Für die Apotheken ergeben sich ebenfalls Vorteile: Sie bringen sich aktiv in die Ausbildung ein und werden bei der Personalsuche und -bindung unterstützt.
Damit es nicht zu einer Überforderung kommt, soll die wöchentliche Arbeitszeit vier bis fünf Stunden nicht überschreiten und über Arbeitszeitkonten flexibel gehandhabt werden. »Auf schulische Belange und zum Beispiel Prüfungsphasen können wir in den Apotheken flexibel reagieren«, so Steeb.
Damit die Arbeit in der Apotheke zu den Unterrichtsinhalten passt, haben Lehrkräfte der PTA-Schulen einen »Leitfaden zur PTA-Patenschaft« entwickelt. »Im Leitfaden sehen wir nicht nur, was in der Schule gerade unterrichtet wurde, sondern finden gleich daneben Beispiele für Tätigkeiten in der Apotheke, die dieses Wissen abrufen, festigen und verstetigen. So können wir die Schülerinnen und Schüler in der Apotheke optimal fördern, ohne sie zu überfordern«, so Steeb.
Die PTA-Patenschaft sei ein ergänzendes Angebot und ersetze nicht die bestehenden Praktika, die während der Ausbildung wie gewohnt absolviert werden, betont Steeb. Formal gesehen handele es sich um ein einfaches und vertraglich vereinbartes Arbeitsverhältnis.
Den Juli und August 2023 nutzt der LAV, um die gut 20 PTA-Schulen und die Apotheken des Landes zum Projekt einzuladen. Die Teilnahme ist für alle Seiten freiwillig. »Bereits wenige Tage, nachdem wir den PTA-Schulen das Projekt vorgestellt haben, haben sich rund drei Viertel zum Projekt registriert«, berichtet Steeb.
Die öffentlichen Apotheken werden schriftlich über das Projekt informiert und sind Anfang September zu einem Online-Informationsabend eingeladen. Anmelden können sie sich über den Mitgliederbereich des LAV-Internetauftritts, oder – wenn es sich um grenznahe Apotheken eines anderen Bundeslandes handelt – über die Seite www.apotheker.de.
Die PTA-Schülerinnen und -Schüler erhalten die Informationen zum Projekt an ihrem ersten Schultag im September. Das übernehmen die PTA-Schulen, die das Projekt kennen und zusätzlich durch den LAV mit Plakaten und Flyern ausgerüstet werden. Die Adressen der teilnehmenden Apotheken finden sich unter www.pta-patenschaft.de. Dort haben die Schüler die Möglichkeit, eine digitale Schnellbewerbung an die von ihnen ausgewählte Apotheke zu senden.