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Chronische Herzschwäche

Psyche in die Therapie einbeziehen

Depressionen oder Einsamkeit können eine Herzschwäche negativ beeinflussen, berichten Forscher. Sie kommen nach der Auswertung zahlreicher Studien zu dem Schluss, dass psychosoziale Faktoren relevant für den Therapieerfolg sind.
Aponet
10.03.2022  11:00 Uhr

Psychosoziale Faktoren verschlechtern den Langzeitverlauf einer bestehenden chronischen Herzschwäche. Dafür gebe es ausreichend wissenschaftliche Beweise, berichten Experten der European Association of Preventive Cardiology (EAPC) nach einer Auswertung von großangelegten Bevölkerungsstudien und zahlreiche klinische Studien. Insbesondere die Depression und soziale Isolation müssten bei der Herzschwächetherapie berücksichtigt werden, so ihr Appell.

»Psychosoziale Faktoren allein lösen keine Herzschwäche aus, aber sie sind ein wichtiger Aspekt, wenn ein Arzt einen Risikopatienten beurteilt und sollten ebenso wie zum Beispiel der hohe Blutdruck und das Übergewicht behandelt werden, um das Erkrankungsrisiko für eine Herzschwäche zu reduzieren«, sagt Professor Karl-Heinz Ladwig, Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) an der Technischen Universität München (TUM).

Seelische Belastungen beeinflussen körperliche Prozesse

Wie Depressionen und Einsamkeit eine Herzschwäche verschlimmern, lässt sich auf biologische Prozesse zurückführen. Wenn das Herz schwächer wird, versucht der Körper dies auszugleichen, um die Versorgung mit Blut und Sauerstoff aufrechtzuerhalten. Dies führt etwa zu einem erhöhten Blutdruck und steigert die Herzfrequenz. Das hebt die Herzleistung zwar kurzfristig an, schädigt langfristig jedoch den Herzmuskel. Es kommt zu krankhaften Umbauprozessen, wodurch die Herzschwäche weiter voranschreitet. »Diese missglückte Kompensation des Körpers wird durch die psychosozialen Faktoren verstärkt«, fasst Ladwig das Ergebnis der zahlreichen ausgewerteten Studien zusammen.

Die Studien zeigten zudem, dass klassische psychotherapeutische Behandlungskonzepte bei schwer kranken Patienten mit Herzschwäche eher nicht greifen. Erfolgreich seien hingegen körperliche Bewegungsprogramme, die mit einer kognitiven Verhaltenstherapie kombiniert werden. Zur Tiefenpsychologie gebe es zu wenige Daten, um verlässliche Aussagen zu treffen. Auch Psychopharmaka, egal welcher Substanzklasse, seien nur mäßig erfolgreich. Das sei etwa bei seelisch belasteten Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung ganz anders, dort wirkten diese Psychopharmaka, doch bei einer Herzschwäche bräuchten die Patienten eine unterstützende Beratung in ärztlichen Gesprächen. »Viele Kardiologen erkennen die schweren psychischen Probleme ihrer Patienten und sollten sie dann am besten an einen Psychiater oder Psychosomatiker überweisen«, so Ladwig.

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