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Covid-19

PTA hat es besonders häufig erwischt

Laut AOK-Report war fast jede zweite PTA zwischen März 2020 und Dezember 2023 mindestens einmal wegen einer akuten Covid-19-Infektion krank geschrieben – trotz aller früh ergriffenen Schutzmaßnahmen in den Apotheken. Damit landen PTA auf Platz 3 der höchsten Arbeitsunfähigkeitsquoten aufgrund einer akuten Covid-19-Erkrankung.
PZ
dpa
01.03.2024  12:30 Uhr

»Zwischen März 2020 und Dezember 2023 wurden 36,5 Prozent (n = 2.564.659) der insgesamt 7.029.177 durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten mindestens einmal aufgrund einer akuten Covid-19-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben«, so das Wissenschaftliche Institut der AOK.

»Bei den akuten Erkrankungen lagen Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung an der Spitze: Fast die Hälfte der Angehörigen dieser Berufsgruppe (48,3 Prozent) war zwischen März 2020 und Dezember 2023 mindestens einmal wegen einer akuten Covid-19-Infektion krankgeschrieben.« Auf Platz 2 lagen medizinische Fachangestellte mit 46,3 Prozent; knapp dahinter kommen PTA mit 46,1 Prozent, gefolgt von Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten. Apotheker und Ärzte finden sich dagegen nicht unter den Top 5.

Inzwischen gehen die Zahlen deutlich zurück. »Die Zahl der Menschen, die nach einer akuten Covid-19-Infektion wegen Post-Covid, Long-Covid oder eines chronischen Erschöpfungssyndroms krankgeschrieben werden mussten, lag im vergangenen Jahr deutlich niedriger als in den vorangegangenen Pandemie-Jahren 2021 und 2022«, teilte Institut der AOK mit. Betroffen waren 1,8 Prozent aller AOK-versicherten Beschäftigten. Das entspricht mehr als 125.000 Menschen. 

Long-Covid-Patienten bis heute schlecht betreut

Gut vier Jahre nach der Aufnahme des ersten Berliner Corona-Patienten an der Charité lässt die Unterstützung von Long-Covid-Patienten laut der Charité-Professorin Carmen Scheibenbogen nach wie vor zu wünschen übrig. »Die Betroffenen sind bislang überwiegend nicht gut, bis gar nicht versorgt«, sagte die Medizinerin bei einer Presserunde an der Universitätsklinik. Scheibenbogen leitet dort die Immundefekt-Ambulanz.

Unter Long Covid versteht man Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten. Post Covid beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach der Corona-Infektion. Die Symptome sind sehr uneinheitlich. In der Patientenleitlinie geht es etwa um Atemnot und Husten, Müdigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, aber auch um Sorgen und Traurigkeit.

Scheibenbogen forscht schon lange zur Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) – einer der schwersten Langzeitfolgen auch von Long Covid. Für diese Krankheit ist charakteristisch, dass sich der Zustand nach geringer Anstrengung deutlich verschlechtert. Viele der Schwerkranken seien komplette Pflegefälle, so die Wissenschaftlerin. Oft gebe es auch nach vielen Monaten keine Besserung. »Das zeigen auch unsere Studien. Wenn Sie ME/CFS haben nach Covid, dann sind sie nach zwei Jahren noch anhaltend genauso schwer krank.«

Die Patienten der Beobachtungsstudie waren den Angaben zufolge »überwiegend junge Menschen«. Wie viele Menschen insgesamt von ME/CFS betroffen sind, ist der Medizinerin zufolge nicht klar. Sie gehe aber von einer hohen Zahl aus. Mittlerweile werde immerhin deutlich mehr zu der Krankheit geforscht als noch vor der Pandemie, sagte Scheibenbogen. Es gebe deutschlandweit Ambulanzen für Long- und Post Covid und eine Reihe von Arbeitsgruppen, die sich damit beschäftigten.

Die Charité-Professorin leitet auch die Nationale Klinische Studiengruppe (NKSG) zu Post Covid und ME/CFS. Mehrere klinische Studien sind geplant oder laufen bereits. Gleichzeitig sollen Daten ermittelt werden, die zeigen, wie viele Menschen in Deutschland von Long Covid betroffen sind. «Die haben wir nämlich bislang nicht.»

Sie gehe davon aus, dass die Krankheit untererfasst sei und ähnlich häufig wie andere Volkskrankheiten auftrete und zwischen 3 und 5 Prozent der Bevölkerung betreffen könne, sagte Scheibenbogen. «Wir wissen es nicht genau, aber es ist ein riesengroßes Problem, weil es so viele betrifft und eine ganze Reihe auch schwer betrifft.»

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