Puder könnte Krebsrisiko erhöhen |
Barbara Döring |
16.08.2024 11:00 Uhr |
Talkum, das etwa in Körperpuder enthalten ist, zeigt Merkmale einer kanzerogenen Substanz. / Foto: Adobe Stock/279photo
Damit ändern die Experten der Agentur, die Teil der Weltgesundheitsorganisation WHO ist, ihre frühere Einschätzung, nach der sie asbestfreies Talkum in Bezug auf das Krebsrisiko als »nicht beurteilbar« einstuften. Nur bei der Anwendung am Damm bewerteten sie im Jahr 2009 die fein pulverisierte Mineralienmischung als »möglicherweise krebserregend« für Eierstockkrebs.
Die IARC stützt sich nun bei ihrer neuen Einschätzung unter anderem auf eine Studie, die zeigt, dass Frauen häufiger an Eierstockkrebs erkrankten, wenn sie Talkum im Genitalbereich anwendeten. Die Studie gilt jedoch laut der Experten als nur begrenzt aussagekräftig, da das verwendete Talkum mit Asbest verunreinigt war.
Als ausreichenden Beweis gelten dagegen Ergebnisse aus Tierversuchen, bei denen es nach der Behandlung mit Talkum gehäuft zu seltenen Tumoren kam. Ein starker Beweis ist zudem die Erkenntnis, dass Talk Merkmale einer karzinogenen Substanz zeigt: So kann es chronische Entzündungen auslösen und beeinflusst unter Laborbedingungen die Vermehrung menschlicher Zellen. Interessant zur Einordnung: Laut einer Mitteilung des Deutschen Krebsinformationszentrums entspricht nun die Einschätzung der IARC bezüglich Talkum der Einstufung des Krebsrisikos für rotes Fleisch.