Qualität rettet Leben |
Isabel Weinert |
12.06.2025 08:00 Uhr |
Von der Deutschen Diabetes Gesellschaft zertifizierte Praxen und Kliniken zeichnen sich durch eine gleichbleibend hohe Versorgungsqualität von Menschen mit Diabetes aus. / © Adobe Stock/InsideCreativeHouse
Über dieses Resultat einer aktuellen Auswertung informierte Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), auf einer Pressekonferenz. DDG-zertifizierte Praxen und Kliniken stehen für evidenzbasierte Patientenversorgung und die Einhaltung hoher leitlinienkonformer Qualitätsstandards. Über acht Millionen Krankenhausaufenthalte aus den Jahren 2021 bis 2023 wurden dazu analysiert; 300 Krankenhäuser mit DDG-Zertifizierung wurden mit 1103 nicht zertifizierten Einrichtungen verglichen. Das Ergebnis: »Trotz höherer Krankheitslast bei den an Diabetes erkrankten Menschen zeigten die zertifizierten Abteilungen eine niedrigere Krankenhaussterblichkeit bei Patientinnen und Patienten mit der Hauptdiagnose Diabetes mellitus«, so Fritsche.
Das Thema ist für das Gesundheitswesen von herausragender Bedeutung, weil mindestens jeder fünfte Patient, der stationär in ein Krankenhaus muss, Diabetiker ist. »Oft erfordert die chronische Erkrankung daran angepasste Behandlungsabläufe und Therapieumstellungen, die häufig mehr Patientenmonitoring notwendig machen. Ebenso sind mit Diabetes nicht selten Komplikationen verbunden, die den Krankenhausaufenthalt verlängern können«, betonte der Diabetologe.
Mit Blick auf die derzeit laufende Krankenhausreform äußerte sich Fritsche besorgt: Die geplante Integration in allgemeine Leistungsgruppen der inneren Medizin könne zu einem Verlust etablierter Expertise führen. »Für eine qualitätsgesicherte Versorgung von Menschen mit Diabetes ist es erforderlich, diabetologische Fachabteilungen strukturell zu verankern«. Dazu gehöre, dass entsprechende Abteilungen in die Leistungsgruppe »Komplexe Diabetologie/Endokrinologie« überführt würden.