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Weltnichtrauchertag

Rauchen ist Gift für den Körper – und die Umwelt

Raucher haben deutlich häufiger mit schwerwiegenden Augenerkrankungen zu kämpfen als Nichtraucher. Doch nicht nur das:  Neben der erhöhten Gefahr für COPD, Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall ist auch das Risiko für schwere oder gar tödliche Covid-19-Verläufe bei Rauchern besonders hoch. Zudem löst Tabakkonsum enorme Umweltschäden aus. Eigentlich ausreichend Gründe, endlich mit dem Rauchen aufzuhören.
Christiane Berg
31.05.2021  14:00 Uhr

Raucher erkranken deutlich häufiger am trockenen Auge mit Kratzen, Brennen, Rötungen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen als Nichtraucher. Auch Augenerkrankungen wie der Grüne oder der Graue Star werden nachweislich durch Rauchen begünstigt, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und rät zum Rauchstopp.

Denn: Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Augenerkrankungen, die langfristig und unbehandelt bis zur Erblindung führen können, nehme deutlich ab, wenn man den Tabakkonsum einstellt, macht die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde anlässlich des Weltnichtrauchertages  heute deutlich.

Aktuell, so die DOG, verweisen aktuelle Erkenntnisse im Rahmen der groß angelegten multizentrischen »Dry Eye Assessment and Management (DREAM)«-Studie bei insgesamt 535 Patienten mit mittelschweren bis schweren Symptomen auf signifikante Zusammenhänge zwischen dem Krankheitsbild des Trockenen Auges und übermäßigen Zigarettenkonsum.

Rauch zerstört das Schutzschild der Augen

In regelmäßigen Abständen sind bei diesen Patienten Untersuchungen der Augenoberflächen sowie Bewertungen der individuellen Symptomatik durchgeführt worden. Zudem sind in differenzierten Analysen die Relationen von Risikofaktoren und Schweregrad der Augen-Erkrankungen ermittelt worden. Das Ergebnis ist eindeutig: Je höher der Zigarettenkonsum, desto größer das Risiko, schwer am Trockenen Auge mit Benetzungsstörungen und letztlich schmerzhaften Entzündungsreaktionen der Augenoberfläche zu erkranken.

Das sei leicht erklärbar: »Der Tränenfilm der Augen schützt die Augenoberfläche vor äußeren Einflüssen«, erklärt Professor Claus Cursiefen, Köln. »Rauch kann diesen Schutzschild zerstören und das Auge dadurch anfälliger für Verletzungen machen«, so der Ophthalmologe und DOG-Generalsekretär. Insbesondere wenn weitere Risikofaktoren wie ständige Bildschirmarbeit, trockene Heizungsluft und Klimaanlagen hinzukommen, potenzieren sich die Gefahren.

Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Rauchen zudem die Möglichkeit der Entstehung sowohl des Grünen und des Grauen Stars als auch der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) steigert, sollte ein weiterer Ansporn für Raucher sein, eine Entwöhnung zu beginnen. Die gute Nachricht laute: Ein Rauchstopp senkt das Erkrankungs-Risiko deutlich. Raucher sollten sich daher über die Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung informieren, betont Cursiefen.

Für 300 Zigaretten muss ein Baum gefällt werden

Dass Rauchen der Gesundheit schadet und auch die Zahl tödlicher Erkrankungen steigert, ist hinlänglich bekannt. Ob COPD, Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall: Laut Tabakatlas 2020 liegt der Anteil der tabakbedingten Sterbefälle bundesweit bei circa 17,7 (Männer) und 12, 8 Prozent (Frauen).

Wer sich angesichts dieser Zahlen dennoch um sein eigenes körperliches Wohl nicht sorgt, dem sollte zumindest das der Umwelt am Herzen liegen. Denn: »Raucherinnen und Raucher lösen durch ihren Tabakkonsum enorme Umweltschäden aus«, warnt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer Krankenkasse Schleswig-Holstein, anlässlich des Weltnichtrauchertages.

Exemplarisch sei die Verschmutzung durch Zigarettenreste zu nennen. »Herumliegende Zigarettenstummel können vom Regen ausgewaschen werden. Die Stoffe gelangen in Flüsse und Gewässer sowie ins Grundwasser. Eine Zigarette kann dabei bis zu 1000 Liter Wasser mit einer zu hohen Nikotinbelastung verunreinigen«, zitiert er Umwelttoxikologen.

Ebenso leide das Klima – in diesem Fall durch die Zigarettenproduktion. Gemäß eines Berichts der Weltgesundheitsorganisation WHO müsse für die Herstellung von 300 Zigaretten ein Baum gefällt werden. Allein zum Trocknen des Tabaks würden pro Jahr 11,4 Millionen Tonnen Holz benötigt.

Rauchen erhöht Risiko für schwere Covid-19-Verläufe

Brauchen Raucherinnen und Raucher noch einen weiteren konkreten Anlass, um sich zu einem Rauchstopp durchzuringen, so bietet ihnen dieser die Corona-Pandemie: Studiengemäß ist das Risiko für schwere oder gar tödliche Covid-19-Verläufe bei Rauchern besonders hoch, warnt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Sieben im Jahr 2021 publizierte Metaanalysen seien zu dem Ergebnis gekommen, dass aktiver Nikotinkonsum die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe auf das 1,55- bis 2,19-Fache steigert. Auch das Risiko, an einer SARS-CoV-2-Infektion zu versterben, sei bei Rauchern um circa 30 bis 50 Prozent erhöht.

E-Zigaretten keine Lösung

»Zwar sind die Zusammenhänge zwischen COVID-19-Erkrankungen und E-Zigarettenkonsum noch nicht genau geklärt. Doch deuten erste Studien auch hier auf ein vervielfachtes Infektions- und Morbiditätsrisiko hin«, so Professor Stefan Andreas, Leiter der DGP-Taskforce »Tabakentwöhnung«. Raucherinnen und Raucher müssten verstärkt über die weitreichenden Folgen des Tabakkonsums sowie über die Möglichkeiten der erfolgreichen Nikotinentwöhnung informiert werden.

Neben individueller Beratung, Gruppen-Einzel- und/oder Hypnosetherapie kommt hier die Applikation von Nikotin(ersatz)präparaten in Form von Nikotinpflastern, -kaugummis, -sprays oder (Sublingual)Tabletten beziehungsweise die Gabe medikamentöser Therapieoptionen und hier unter anderem die des Antidepressivums Bupropion oder des partiellen Nikotinrezeptoragonisten Vareniclin in Betracht. »Eine Tabakabhängigkeit kann heute sehr erfolgreich behandelt werden«, hebt der Präsident der DPG, Professor Michael Pfeifer, hervor.

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