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Verstopfung, Durchfall, Krämpfe

Reizdarm – Erkrankung mit vielen Gesichtern

Wiederkehrende Bauchschmerzen sind das Leitsymptom eines Reizdarms. Betroffene leiden sehr. Da es keine Standardtherapie gibt, müssen Arzt und Patient herausfinden, was hilft. Ursachenforschung und individuelle Beratung sind gefragt.
Ulrike Becker
07.04.2020  12:30 Uhr

Der richtige Ballast

Um die Besiedelung des Darms mit günstigen Bakterien zu fördern, empfiehlt sich neben fermentierten Lebensmitteln eine ballaststoffreiche Kost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten – immer mit Fokus auf die Verträglichkeit. Pflanzliche Lebensmittel enthalten sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe, die ganz unterschiedlich auf die Darmgesundheit wirken. Unlösliche Ballaststoffe stecken als Gerüstsubstanzen vor allem in Vollkornprodukten. Sie erhöhen die Stuhlmenge und können die Darmentleerung bei Verstopfung effektiv unterstützen.

Bei Reizdarm haben sich eher die löslichen Ballaststoffe als nützlich erwiesen. Sie quellen durch ihre hohe Wasserbindungsfähigkeit auf und machen den Stuhl gleitfähiger. Zudem bilden sie einen schützenden Film über der Darmschleimhaut. Im Darm können Bakterien lösliche Ballaststoffe als Nahrung nutzen, die sie unter anderem zu kurzkettigen Fettsäuren abbauen. Diese fördern wiederum das Wachstum günstiger Darmbakterien, die unter anderem für das Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Gemüse, verschiedene Obstarten, Flohsamen- und Leinsamenschalen liefern reichlich lösliche Ballaststoffe, ebenso Hafer und Gerste. Zu den löslichen Ballaststoffen zählen auch Oligofruktose und Inulin. Letzteres kommt beispielsweise in Chicoree, Porree und Schwarzwurzeln vor. Eine weitere Ballaststoffsorte mit positiver Wirkung auf die Darmbakterien ist die resistente Stärke. Sie findet sich beispielsweise in erhitzten und wieder abgekühlten an Stärke reichen Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Nudeln; gute Lieferanten sind auch Bananen. Erfahrungen zeigen, dass viele Reizdarmpatienten besonders von der Einnahme von Flohsamenschalen profitieren, die einen hohen Gehalt an sogenannten Schleimstoffen aufweisen und einen gereizten Darm beruhigen. Nicht vergessen: Bei einer ballaststoffreichen Ernährung immer ausreichend trinken.

Sensibel beraten

Reizdarmpatienten unterliegen häufig einem enormen Leidensdruck. Neben einer guten ärztlichen Betreuung ist daher sensible Beratung in der Apotheke gefragt. Zwar gibt es keine allgemeingültigen Ernährungsempfehlungen. Individuell angepasst können viele Betroffene aber von einer Ernährungsumstellung profitieren. Bewährt haben sich möglichst naturbelassene Nahrungsmittel und der Verzicht auf Fertiggerichte. Die Bekömmlichkeit steht bei der Lebensmittelauswahl aber immer an oberster Stelle. Vielen hilft es, Entspannungsmethoden zu praktizieren. Auch banal klingende Empfehlungen, wie in Ruhe zu essen, gründlich zu kauen und nach dem Essen für etwas Bewegung zu sorgen, können im Einzelfall durchaus positiv wirken. PTA und Apotheker können Reizdarmpatienten ermutigen, die verschiedenen Empfehlungen mit viel Geduld auszuprobieren. Die Erkrankung hat eine günstige Prognose, das heißt, die Beschwerden können schwächer werden, und es besteht die Chance auf eine spontane Besserung.

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