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Antibiotika

Resistenz aufhalten

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine große Gefahr dar. Im Folgenden finden Sie Regeln, deren Umsetzung dazu beiträgt, Resistenzen einzudämmen.
AutorKontaktIsabel Weinert
Datum 12.02.2019  14:00 Uhr

Infektionen zu vermeiden, ist die wichtigste Maßnahme, um den Antibiotika-Verbrauch zu verringern. Dabei geht es auch darum, Hygienemaßnahmen etwa in Krankenhäusern und in der Tierhaltung zu beachten sowie um eine zeitgerechte Diagnostik, damit Antibiotika zielgenauer eingesetzt werden können. So fasst es der Dritte Zwischenbericht 2018 für DART 2020 (Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie) der Bundesregierung zusammen.

PTA können ihren Patienten ­Hygieneregeln vermitteln. Ganz vorne steht das gründliche Händewaschen, das wie folgt vonstattengeht: die ­Hände unter fließendem Wasser anfeuchten; mit Seife (am besten Flüssigseife, da Seifenstücke oft mit Keimen verunreinigt sind) vollständig einschäumen; auch die Zwischenräume der Finger und Finger­kuppen über 20 bis 30 Sekunden reibend einschäumen; die Seife gründlich unter fließendem Wasser abspülen; abschließend die Hände sorgfältig mit einem sauberen Handtuch oder mit Einmalhandtüchern abtrocknen. Aber auch der Einsatz von Handdesinfektionsmitteln bedarf der Erklärung. Häufig kommen die Mittel zu kurz mit der Haut in ­Kontakt und ­bedecken zudem nicht die ganzen Hände. Dann wirken sie nicht richtig.

Nur, wenn nötig, so kurz wie möglich

Antibiotika wurden und werden immer noch häufig ohne Not verordnet. Bei Erkrankungen wie Mittelohr-, Blasenentzündung oder einem akuten Atemwegsinfekt weiß man jedoch, dass sie in den meisten Fällen spontan ausheilen oder, dass ein Antibiotikum beim mehrheitlich viral verursachten Atemwegsinfekt gar nicht hilft. Antibiotika sind nur in speziellen Fällen oder unter besonderen Umständen notwendig. So wartet man heute eher ab, beobachtet ärztlicherseits, wie sich die Infektion entwickelt und behandelt vorrangig die Symptome, zum Beispiel mit Ibuprofen. Ohne Arzt abwarten, ist jedoch keine gute Idee. Gerade bei Kindern besteht das Risiko, dass eine Infektion unterschätzt wird und unbehandelt in einer Sepsis mündet.

Der Rat an Patienten über Jahrzehnte »Sie müssen das Antibiotikum so lange einnehmen, bis die Packung leer ist«, gilt heute nicht mehr uneingeschränkt. Denn die lange Einnahme von Antibiotika fördert die Resistenzentwicklung. Unter der Einnahme steigt der Selektionsdruck auf die Erreger. Es bilden sich eher Resistenzen aus, und diese Bakterien überstehen den Dauerangriff der Medikamente. Zudem können auch »gute« Bewohner von Haut und Schleimhäuten unter dem Antibiotikum eine Resistenz entwickeln. Im Rahmen einer Infektion prallen Antibiotika dann oft wirkungslos an ihnen ab. Deshalb gilt heute oft, das Antibiotikum so lange einzunehmen, bis die Beschwerden abgeklungen sind und dann noch einmal mit dem Arzt Rücksprache zu halten. Ausnahmen sind chronische Infektionen oder Erkrankungen, die eines genau festgelegten Antibiotika-Schemas bedürfen, wie Tuberkulose oder eine Infektion mit Helicobacter pylori.

Wählen, dosieren, aufklären

Breitspektrum-Antibiotika haben nach wie vor Konjunktur. Dabei braucht es sie bei vielen Infektionen gar nicht. So schreibt die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC, dass Deutschland an Platz neun der Länder steht, in denen Breitspektrum-Antibiotika zu häufig verordnet werden. Damit schneidet es deutlich schlechter ab als der EU-Durchschnitt. Ärzte sollten sich an den Erregern orientieren und Antibiotika wählen, die möglichst spezifisch gegen diese Keime wirken.

Um eine Therapie mit einem Antibiotikum erfolgreich durchzuführen, darf die Dosis des Medikaments nicht zu niedrig sein. PTA können bei Abgabe eines Antibiotikums noch einmal kon­trollieren, ob die vom Arzt angegebene Dosierung auch zum Gewicht des Patienten und zu dessen Infektion passt.

Patienten verlangen beim Arzt oft aus Angst nach einem Antibiotikum. Wären sie richtig aufgeklärt, würden sie sich dagegen entscheiden. PTA können Sachverhalte zu Infekten kommunizieren, den Patienten Ängste nehmen und somit deren Druck auf das Verordnungsverhalten von Ärzten senken.

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