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Anti-Aging

Revival für Vitamin C in der Hautpflege

Derzeit erlebt Vitamin C in der Hautpflege eine Renaissance. Seine Eigenschaften als Radikalfänger kommen der Haut nicht nur gegen die UV-bedingte Alterung zugute, sondern auch gegen die, die durch Umweltschadstoffe ausgelöst wird. Für die volle Wirkung muss die Galenik stimmen.
Elke Wolf
29.05.2024  08:00 Uhr

UV-Strahlung, Rauchen und allgemein ein ungesunder Lebensstil lassen die Haut altern. Das ist schon lange bekannt. Neueren Datums ist die Erkenntnis, dass auch Umweltschadstoffe dem Teint seine Jugendlichkeit nehmen. »Wir wissen mittlerweile, dass Dieselrußpartikel der Auto- und Fabrikabgase für Hyperpigmentierungen verantwortlich sind, weniger für die Faltenbildung«, sagt Professorin Dr. Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden. Ein unregelmäßig pigmentiertes Hautbild wird älter eingeschätzt als ein ebenmäßiges – vermutlich deshalb spricht man auch von Altersflecken.

Die Umweltgifte greifen den Schutzmantel der Haut direkt an. Vor allem Feinstaub, dessen Partikel einen Durchmesser unter 10 ng haben und für uns unsichtbar sind, setzt sich leicht in die Hautporen; Abbauprodukte von Stickstoffdioxid und polyzyklische aromatische Hydrocarbone scheinen ob ihrer Reaktivität besonders schädlich zu sein. Die Partikel reagieren mit der obersten Hautschicht, die reich an Lipiden ist, und es werden freie Hydroxyl-Radikale gebildet. Das bedeutet massiven oxidativen Stress für die Zellstrukturen – erst recht, wenn Feinstaub auf eine ohnehin UV-geschädigte Haut trifft. »Die proinflammatorischen Reize durch die Radikalverbindungen summieren sich mit einem vorhandenen UV-Schaden und einer eventuellen genetischen Disposition zu diesen Hyperpigmentierungen«, erklärt Bayerl im Gespräch mit PTA-Forum.

Das erklärt, warum die Kosmetikindustrie in Sachen Prävention und Reparatur auf Radikalfänger setzt. »Sie sind derzeit besonders ›in‹, weil ihre Wirkung zu beidem passt, sowohl zur UV-bedingten als auch zur Schadstoff-bedingten Alterung. Die evidenzbasierte Anti-Aging-Substanz schlechthin ist die Ascorbinsäure – auch wenn die Daten nicht neu sind«, erklärt die Dermatologin, die sich auch im Vorstand der Gesellschaft für Dermopharmazie engagiert.

Aufhellung und Struktur

Die bekannteste Wirkung der Ascorbinsäure ist die antioxidative. Dabei ist Vitamin C nicht nur in der Lage, eine Vielzahl von Radikaltypen abzufangen, sondern auch andere Antioxidanzien zu reduzieren und damit zu regenerieren. Besonders das Zusammenspiel mit Vitamin E ist relevant, um Vitamin C zu regenerieren. Diese Eigenschaft in Kombination mit der Fähigkeit, hemmend in die Bildung des Hautpigments Melanin einzugreifen und die Keratinozytenreifung zu stimulieren, machen die Ascorbinsäure zu dem Parademittel gegen Pigmentstörungen.

Ein weiterer Grund für seinen Einsatz in der Anti-Aging-Kosmetik ist seine anregende Wirkung auf die Kollagensynthese in der Lederhaut, wodurch sich zum Teil gar altersbedingte Bindegewebsschäden regenerieren lassen. Zudem hemmt Vitamin C kollagen- und elastinabbauende Enzyme. Bayerl formuliert es so: »Es erhöht nachweislich die Kollagendichte, und zwar sowohl auf Protein- als auch auf mRNA-Ebene, und es erhöht die Glucosaminglykane in der Dermis.« Kurzum: Die Ascorbinsäure gehört neben Vitamin A leitliniengemäß zu den am umfangreichsten untersuchten und am besten wirksamen Substanzen für die Haut ab 40.

Die Galenik macht‘s

Aufgrund seiner leichten Oxidierbarkeit und damit Instabilität muss Vitamin C zuverlässig vor Licht und Sauerstoff geschützt werden, um sich nicht innerhalb weniger Stunden nach dem Öffnen des Behältnisses zu zersetzen. Deshalb eignen sich für die empfindliche Ascorbinsäure (INCI: Ascorbic Acid) nur dunkelfarbige Brechampullen oder für ein Serum luftdichte Pumpspender als Behältnisse. Zwar hübsch anzusehen, aber nur bedingt geeignet sind Pipettenflaschen; bei jeder Anwendung gelangt Luft ans Serum.

Deshalb werden in kosmetischen Formulierungen bevorzugt veresterte Formen eingesetzt, die der Ascorbinsäure Stabilität verleihen. Die bekanntesten Derivate sind Ascorbylpalmitat, Ethylascorbinsäure oder Magnesiumascorbylphosphat, die in der Haut wieder zu Ascorbinsäure umgewandelt werden. In Form ihrer Ester lässt sich die Ascorbinsäure auch besser in eine Lotion oder Creme einarbeiten und verhält sich weniger mimosig. Dennoch: Nur kleine Cremetiegel oder -tuben verwenden und schnell aufbrauchen, denn bei Kontakt mit Sauerstoff wird Vitamin C schnell abgebaut und verliert seine Wirkung.

Wie sieht es mit der Konzentration aus– je höher, desto besser? Bayerl: »Ab einer Konzentration von 5 Prozent sind aufhellende Effekte dokumentiert.« Mehr als 20 Prozent sollten es jedoch auch nicht sein; die Haut könnte ob der sauren Eigenschaften der Substanz irritiert mit Rötungen und Brennen reagieren.

Entscheidend für die Wirkung ist nicht allein die Konzentration. »Die Wirkung hängt stark von der topischen Zubereitung ab«, weiß die Expertin. Ist die Grundlage dazu geeignet, Vitamine in die Haut zu tragen, können bereits geringere Dosierungen sichtbare Effekte vermitteln. Hochwertigen Zubereitungen sind etwa Grundbausteine der Haut wie Ceramide, Phosphatidylcholin oder Feuchtigkeitsspender wie Hyaluronsäure zugesetzt. Das verbessert die Wirkung zusätzlich.

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