Rezeptur mit mehreren Wirkstoffen und Grundlagen |
Sind Wirkstoffe und Grundlagen auch untereinander kompatibel? Das muss bei Rezepturen überprüft werden. / Foto: ABDA
Die Kombination von Hydrophiler Salbe DAB und Weicher Zinkpaste DAB ist Gabi noch nicht untergekommen. Sie gibt die Kombination ins Suchfeld der DAC/NRF-Webseite ein, findet dort aber nichts dazu. Hydrophile Salbe DAB ist eine lipophile Salbe mit großer Wasseraufnahmekapazität und wird normalerweise nicht als eigenständige Salbe oder Salbengrundlage eingesetzt, sondern als Grundlage zur Weiterverarbeitung und Herstellung von wasserhaltigen Cremes verwendet.
Weiche Zinkpaste DAB ist ebenfalls wasserfrei. Galenisch müssten die beiden Grundlagen kombinierbar sein, aber Gabi will dennoch klären, ob die Hydrophile Salbe vielleicht ersetzt werden sollte.
Auf dem Rezept ist folgende Rezeptur verordnet:
Triamcinolonacetonid hat laut den »Tabellen für die Rezeptur« eine therapeutische Konzentration von 0,025 bis 0,1 Prozent. Die obere Richtkonzentration liegt bei 0,2 Prozent. Bei Clotrimazol liegt die therapeutische Konzentration bei 1 bis 2 Prozent. Die gewünschten Konzentrationen in der Creme fallen in diese Bereiche. Im Rezepturenfinder ist eine Creme mit den beiden Wirkstoffen in Weicher Zinkpaste DAB gelistet. Dort wird eine therapeutische Einschränkung genannt: Die Kombination von Triamcinolonacetonid und Clotrimazol ist nur bei entzündlichen und erosiven Mykosen zur Initialbehandlung vertretbar. Die kurze Anwendungsdauer passt zu dieser Indikation, weshalb Gabi hier keinen Handlungsbedarf sieht.
Außerdem wird dort darauf hingewiesen, dass die Stabilität von Glucocorticoiden in zinkoxid-haltigen Zubereitungen eingeschränkt ist. Im Rezepturhinweis »Zinkoxid« findet Gabi Angaben zur Verarbeitung dieser Kombination. Wie bei pH-abhängigen Reaktionen zu erwarten, spielt der Wassergehalt der Zubereitung eine wichtige Rolle.
Der Rezepturhinweis gibt an, dass in wasserfreien Grundlagen normalerweise von einer höheren Stabilität ausgegangen werden kann, weil die hydrolytischen Prozesse ohne Wasser nur begrenzt beziehungsweise langsam ablaufen. Es wird eine Aufbrauchsfrist von drei Monaten genannt. Für wasserhaltige Zubereitungen mit dieser Wirkstoffkombination gibt der Rezepturhinweis eine Aufbrauchsfrist von vier Wochen an.