Richtig vorbereitet zur Darmspiegelung |
Für viele Patienten stellt sich die Frage, wie sie mit ihrer Dauermedikation wegen anderer Erkrankungen vor einer Koloskopie verfahren sollen. Bei einigen Arzneimitteln wie Antihypertonika gilt, dass Patienten sie normal weiter einnehmen können. Zu beachten ist aber, dass sich die Resorption im Magen-Darm-Trakt verändern kann. Das kann bei Medikamenten wie Antiepileptika zu einer verminderten Wirksamkeit führen. In solchen Fällen halten Patienten am besten Rücksprache mit ihrem Arzt. Frauen, die orale Kontrazeptiva anwenden, verhüten vorsichtshalber im betroffenen Zyklus noch mit einer anderen Methode. Grundsätzlich gilt, dass oral einzunehmende Medikamente nicht innerhalb einer Stunde vor oder nach Anwendung des Abführmittels eingenommen werden sollen, da sie sonst aus dem Verdauungstrakt herausgespült werden könnten. Insulinpflichtige Diabetiker müssen die Insulingaben an die fehlende Nahrungsaufnahme anpassen und kontrollieren am besten häufiger als üblich den Blutzuckerwert.
Orale Antikoagulanzien werden meist vor der Untersuchung abgesetzt, damit der Arzt ohne erhöhtes Blutungsrisiko Gewebeproben nehmen kann. Als Faustregel gilt, dass Phenprocoumon zehn Tage vor der Darmspiegelung abzusetzen ist, Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel etwa eine Woche vorher und die Faktor-Xa-Hemmer Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban etwa zwei Tage vor der Untersuchung. Bei hohem Thromboserisiko kann der Arzt das leichter steuerbare Heparin überbrückend einsetzen.
Entstehen durch das Abführen Hautreizungen am After, kann die PTA fettende Pflegemittel wie Olivenöl, Melkfett oder Vaseline empfehlen. Von weißen Salben wie Bepanthen® Wund- und Heilsalbe oder Zinksalbe raten einige Ärzte ab.
Wenn das Abführmittel den Darm so gut wie entleert hat, fließt hauptsächlich noch Flüssigkeit aus dem After. Da Wasser weniger Druck erzeugt als Stuhl, verspüren Patienten kaum Stuhldrang. Die PTA kann empfehlen, sich kurz vor dem Termin noch mal auf die Toilette zu setzen und ohne Druck die Restflüssigkeit hinauslaufen zu lassen. Nach der Untersuchung dürfen Patienten wegen der Sedierung nicht alleine nach Hause gehen oder fahren. Den Rest des Tages erholen sie sich zu Hause. Jetzt dürfen sie auch wieder essen, und zwar alles, worauf sie Lust haben, einzig Alkohol ist zu meiden. Bis die Verdauung wieder normal funktioniert, kann es allerdings ein paar Tage dauern.