Risiko für die Gesundheit? |
Isabel Weinert |
21.07.2025 16:00 Uhr |
Nur die allerwinzigsten Mikroplastikpartikel schaffen es in die Blutbahn des Menschen. / © Adobe Stock/gradt
Besonders achtet das BfR dabei darauf, ob sich die in der Studie verwendete Messmethode (Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie, kurz: Pyrolyse-GC/MS) tatsächlich als geeignet erweist. Das BfR bleibt zum jetzigen Zeitpunkt bei der Einschätzung, dass von Mikroplastik, das über die Nahrung in den menschlichen Organismus gelangt, keine belastbaren Hinweise für gesundheitliche Risiken für den Menschen erkennbar sind. Es schätzt das Risiko als unwahrscheinlich ein. Mit verschiedenen Modellpartikeln durchgeführte Untersuchungen des BfR zur oralen Aufnahme von Mikropartikeln in Mäusen oder mittels Zellkulturen hätten keine Hinweise auf Schädigungen von Darmgewebe oder anderer Zellen ergeben. Das BfR schränkt ein, dass die Datenlage noch unzureichend sei, um eine abschließende Bewertung vorzunehmen.
Was man schon weiß: Partikel aus Mikroplastik größer als ein Millimeter verlassen den Menschen höchstwahrscheinlich komplett wieder mit dem Stuhlgang. Lediglich Partikelgrößen unter 150 Mikrometer könnten die Darmbarriere überwinden, zitiert das BfR die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA). Davon wiederum schafften es aber lediglich Teilchen kleiner als 1,5 Mikrometer, mit dem Blutkreislauf in alle Bereiche des Körpers zu gelangen. Plastikpartikel sind laut BfR zudem wenig reaktionswillig und deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht akut giftig. Um sichere Aussagen über möglicherweise die Gesundheit beeinträchtigende Langzeiteffekte treffen zu können, bedürfe es in den kommenden Jahren weiterer Forschung.