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Osteoporose-Prävention

Risikopatienten erkennen

Etwa acht Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an Osteoporose. Die Dunkelziffer ist hoch, da es Jahre bis zur Diagnose dauern kann. Apotheker und PTA können Risikopatienten gezielt ansprechen. Prävention ist möglich, eine adäquate Therapie unbedingt nötig.
Michael van den Heuvel
22.05.2019  17:00 Uhr

Falle Genussmittel

Zum Lebensstil gehört nicht nur die Ernährung. Wer raucht und viel Alkohol konsumiert, erhöht sein Osteoporose-Risiko ebenfalls. Alkohol im Übermaß führt zu Leberschäden und stört den Vitamin-D-Haushalt. Alkohol greift vermutlich direkt die Osteoblasten an. Diese Zellen bauen Knochengewebe auf. Schädlich ist zudem die generelle Fehlernährung bei Alkoholismus. Rauchen kann zu mangelnder Versorgung des Knochengewebes führen. Entgegen früheren Vermutungen wirkt sich Kaffee nicht negativ auf die Knochengesundheit aus. Schwedische Forscher konnten dies anhand einer Kohorte mit 61.433 Frauen widerlegen. Selbst der exzessive Genuss ging nicht mit mehr Osteoporose oder Frakturen einher.

Viele Arzneistoffe gehen auf die Knochen

Zu den Risikofaktoren gehören bei Osteoporose auch bestimmte Pharmakotherapien. In einer Mitteilung rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), speziell bei längerfristigen Glucocorticoid-Gaben an die Knochen zu denken. Die Arzneimittel werden unter anderem bei Rheuma, Autoimmunerkrankungen oder Allergien verordnet. Sie stimulieren insbesondere zu Beginn der Therapie den Knochenabbau und unterdrücken langfristig den Knochenaufbau. Schon nach wenigen Monaten machen sich unerwünschte Effekte auf den Knochenstoffwechsel bemerkbar. Ab welcher Dosis eine Glucocorticoid-Gabe für den Knochen schädlich ist, lässt sich laut DGE aber nicht sagen.

Protonenpumpeninhibitoren werden ebenfalls mit Osteoporose-Frakturen in Verbindung gebracht. Die Moleküle verändern das Milieu unseres Magens, so dass weniger Calcium resorbiert wird. Anstatt mit weiteren Medikamenten gegenzusteuern, sollte gerade bei Langzeittherapien hinterfragt werden, ob PPI noch erforderlich sind. Viel zu selten setzen Ärzte auf »Deprescribing«, um nicht mehr erforderliche Arzneistoffe von der Medikationsliste zu streichen.

Auch Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon (Marcumar) vermindern die Knochendichte. Vitamin K ist für die Reifung der Knochenmatrix notwendig, steht aber nicht mehr zur Verfügung. Hingegen gibt es keinen Hinweis, dass die Einnahme von Vitamin K einen Effekt auf die Knochendichte oder das Frakturrisiko hat.

Aromatasehemmer (Anastrozol, Exemestan und andere) beziehungsweise Analoga des Gonadotropin-Releasing-Hormons (wie Buserelin und Goserelin) hemmen die Östrogenbildung. Das entspricht den bekannten Effekten bei menopausalen Frauen. Und nicht zuletzt gelten manche Antikonvulsiva als kritisch. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnte schon im Jahr 2013 vor Carbamazepin, Lamotrigin, Valproinsäure, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin und Primidon. Wie die Knochendichte beeinflusst werde, sei noch nicht bekannt, schreibt das BfArM.

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