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Osteoporose-Prävention

Risikopatienten erkennen

Etwa acht Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an Osteoporose. Die Dunkelziffer ist hoch, da es Jahre bis zur Diagnose dauern kann. Apotheker und PTA können Risikopatienten gezielt ansprechen. Prävention ist möglich, eine adäquate Therapie unbedingt nötig.
Michael van den Heuvel
22.05.2019  17:00 Uhr

Vorerkrankungen als Risikofaktor

Zahlreiche Erkrankungen steigern ebenfalls das Risiko, Osteoporose zu entwickeln. Falls Patienten an Essstörungen leiden oder aufgrund chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen behandelt werden, ist mit Resorptionsstörungen zu rechnen. Im hormonellen Bereich ist der Hyperkortisolismus zu nennen, bekannt als Cushing-Syndrom. Bei Betroffenen stellt die Nebennierenrinde zu viel Cortisol her. Das hat ähnliche Folgen wie die bereits erwähnte Pharmakotherapie mit Kortikosteroiden. Und bei einer Hyperthyreose wirken Schilddrüsenhormone, indem sie die Knochenresorption erhöhen. Außerdem verändern sie den Vitamin-D- und Calciumstoffwechsel. Leiden Patienten an Hypogonadismus, produzieren sie zu wenig Testosteron. Das Sexualhormon beeinflusst den Knochenstoffwechsel ebenfalls. Hier ist eine hormonelle Substitution angebracht.

Genetische Risiken

Vorerkrankungen oder Pharmakotherapien gehören zu den selteneren Erklärungen einer Osteoporose der sekundären Form. Etwa 95 Prozent aller Fälle führen Wissenschaftler auf die primäre Osteoporose ohne weitere Einflussfaktoren zurück. Zur Erklärung: Heute weiß man, dass mehr als 500 Genvarianten die Knochendichte und damit auch Osteoporose im Alter beeinflussen. Viele dieser Anomalien befinden sich in der Nähe oder sogar auf Genen, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen. Humangenetiker schätzen, dass zwischen 50 und 80 Prozent aller Risikogene vererbt werden. Das heißt, bekannte Osteoporose-Erkrankungen bei den Eltern sollten Hinweis genug sein, um die eigene Knochendichte regelmäßig beim Arzt überprüfen zu lassen.

Diagnostik, Therapie und Prophylaxe

Generell empfehlen Leitlinien eine Knochendichtemessung für Frauen über 70 und Männer über 80 Jahren. Sollten weitere Risikofaktoren hinzukommen, sind Untersuchungen schon früher empfehlenswert. Ärzte bestimmen die Knochendichte per Zwei-Spektren-Röntgenabsorptiometrie (DXA), per quantitativem Computertomogramm (QCT) oder per quantitativer Ultraschalluntersuchung. Als präventive Maßnahme handelt es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Mit 20 bis 40 Euro ist zu rechnen. Patienten erhalten keine absoluten Werte ihrer Knochendichte, sondern Vergleichswerte.

Bei Risikopatienten versuchen Ärzte in erster Linie, die Ursachen zu beheben. Das kann eine bislang nicht ausreichend behandelte Grunderkrankung oder eine optimierbare Pharmakotherapie sein. Alternativ haben sie die Möglichkeit, Vitamin D, Calcium und Bisphosphonate zu verordnen. Teriparatid oder Denosumab sind ebenfalls zugelassen. Laut Anlage I zum Abschnitt F der Arzneimittel-Richtlinie dürfen Calciumverbindungen beziehungsweise Vitamin D als OTC-Präparate ausnahmsweise zu Lasten der GKV aufgeschrieben werden, jedoch nur bei manifester Osteoporose.

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