Rücken gut – (fast) alles gut |
Muskelverspannungen, die häufig Rückenschmerzen zugrunde liegen, lassen sich mit Wärmeanwendungen lockern. Wärme entkrampft, fördert die Durchblutung und lindert die Schmerzen. Zu Hause können Patienten zur klassischen Wärmflasche, einem Körnerkissen oder einer Heizdecke greifen.
Für unterwegs oder um auch während der Behandlung körperlich aktiv sein zu können, bieten sich durchblutungsfördernde Salben oder Wärmepflaster beziehungsweise -umschläge mit Capsaicin beziehungsweise Cayennepfefferdickextrakt, Nonivamid oder Nicoboxil an (wie ABC Wärme-Pflaster Capsicum Hansaplast® med, Qutenza® 179 mg kutanes Pflaster, ABC Lokale Schmerz-Therapie Wärme-Creme Hansaplast® med, Capsagamma Dolor® Creme 0,05%, Hot Thermo dura® C Creme, Finalgon® CPD Wärmecreme, Finalgon® Wärmecreme DUO).
Bei Wärmepflastern darf nicht mehr als eines pro Tag angewendet werden, da sonst das Risiko von Hautreizungen oder Hautverbrennungen zunimmt. Es sollte auf trockene, unversehrte Haut geklebt werden und dort für vier bis zwölf Stunden bleiben. Solange das Pflaster klebt, dürfen keine weiteren Externa angewendet werden, auch sollten Patienten auf zusätzliche Wärmeanwendungen verzichten. Danach braucht es bis zum nächsten Wärmepflaster eine zwölfstündige Pause.
Bei der Abgabe von Wärmesalben ist wie bei anderen wirkstoffhaltigen Topika der Hinweis wichtig, dass Patienten sich nach dem Einreiben gründlich die Hände waschen sollten, um Salbenreste nicht versehentlich mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung zu bringen. Wer empfindliche Haut hat, kann zum Auftragen Einmalhandschuhe anziehen.
Alternativ kann die PTA auch Wärmepflaster und -Umschläge von doc® Therma Wärmepflaster oder ThermaCare® empfehlen, die aus Zellen mit einer Mischung aus Aktivkohle und Eisenpulver bestehen. Abends sorgt ein warmes Bad mit ätherischen Ölen oder durchblutungsförderndem Benzylnicotinat (wie tetesept® Gelenk & Muskel Bad, Pernionin® Thermo-Teilbad 0,5 g/100 ml) für Wohlbefinden.
Wichtig bei Rückenschmerzen ist, dass Patienten in Bewegung bleiben, Schonung im Bett fördert die Genesung nicht. Spielen Stress, Verkrampfung und Anspannung bei der Entstehung der Schmerzen eine Rolle, können Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga oder Autogenes Training Linderung verschaffen. Für Menschen, die oft von Rückenschmerzen geplagt sind, kann eine Physiotherapie oder die Teilnahme an einer Rückenschule sinnvoll sein. Entsprechende Programme bieten viele Volkshochschulen und Rehazentren an.