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Pulver zerkleinern

Salbe mit Metronidazol und Lidocain

Suspendierte Wirkstoffe dürfen keine Agglomerate bilden und müssen fein genug gepulvert sein. Wenn kein mikrofein gepulverter Wirkstoff zu beziehen ist, muss er in der Apotheke zerkleinert werden.
Andreas Melhorn
11.04.2025  15:00 Uhr

PTA Gabi Galenik liegt eine Rezeptur für eine Salbe vor, als deren Grundlage Weißes Vaselin angegeben ist und als Wirkstoffe das Antibiotikum Metronidazol in hoher Konzentration sowie das Lokalanästhetikum Lidocain. Es gibt Recherchebedarf.

Lidocain ist ein Lokalanästhetikum. Die auf dem Rezept gewünschten 1,5 Prozent Wirkstoffkonzentration passen in den Bereich der therapeutischen Konzentration von 0,5 bis 10 Prozent, die Gabi in den »Tabellen für die Rezeptur« vom DAC/NRF findet. Im Rezepturhinweis »Lidocain und Lidocainhydrochlorid« prüft sie, ob wirklich Lidocain oder doch lieber Lidocainhydrochlorid verarbeitet werden sollte. Die Base ist auf der Haut wirksam, das Salz hingegen penetriert für viele Anwendungen nicht ausreichend durch die unverletzte Haut.

Bei Verletzungen und auf Schleimhäuten könnte theoretisch auch Lidocainhydrochlorid zur Anwendung kommen. Gabi sieht hier allerdings keinen Grund anzuzweifeln, dass die verschriebene Base auch gemeint ist.

Metronidazol ist ein Antibiotikum, das auch bei Rosazea eingesetzt wird. Gabi wundert sich über die hohe Konzentration. Die »Tabellen für die Rezeptur« listen eine obere Richtkonzentration von 3 Prozent auf. Sie ruft den Rezepturhinweis »Metronidazol« auf und findet dort im Abschnitt »Anwendung auf der Haut«, dass es eine Vaginalcreme mit 5 Prozent Metronidazol gibt.

Sie begibt sich auf eine kurze Internetsuche, ob sie weitere Fertigarzneimittel oder Anwendungen findet, die mit höheren Konzentrationen arbeiten. In einer Leitlinie zur Behandlung von Analfissuren findet sie den Hinweis auf 10-prozentiges Metronidazol zur äußeren Anwendung. Sie kontaktiert die Praxis, weil kein Ausrufezeichen auf der Verordnung ist. Dort erklärt man ihr, dass es sich um einen ersten Therapieversuch handelt und die Konzentration wirklich gewünscht ist. Die Praxis stellt ein neues E-Rezept aus, auf dem sie das Gewünschte entsprechend kenntlich macht. 

Die Stabilität der Wirkstoffe dürfte keine Probleme bereiten. Eventuell benötigte pH-Bereiche prüft Gabi gar nicht erst, weil es sich um eine wasserfreie Zubereitung handelt. In Vaselin liegen beide Wirkstoffe suspendiert vor. Beide Stoffe sind in dieser Form stabil.

Substanzen müssen fein gepulvert werden

Bei der Herstellung muss allerdings auf eine ausreichende Zerkleinerung der Teilchen geachtet werden. Der Rezepturhinweis »Metronidazol« weist extra darauf hin, dass mikrofein gepulverte Substanz verwendet werden muss. Es gibt auch ein Rezepturkonzentrat mit 25 Prozent Metronidazol auf Basis von weißem Vaselin. In der Apotheke ist das Pulver vorhanden, weshalb Gabi auf dieses zurückgreifen will. 

Das Lidocain gibt es nicht mikrofein gepulvert zu kaufen. Für die Herstellung der Salbe müssen die Teilchen also zerkleinert werden. Zum Anreiben könnte Gabi dickflüssiges Paraffin verwenden, vom dem sie weiß, dass es sich mit Vaselin mischt. Gabi ist sich allerdings nicht sicher, ob sie durch bloßes Anreiben eine ausreichend kleine Teilchengröße gewährleisten kann. Sie schlägt im Rezepturhinweis »Lidocainhydrochlorid und Lidocain« nach und findet entsprechende Hinweise, dass die Substanz mehrfach im Dreiwalzenstuhl zerkleinert werden muss. Dort wird vorgeschlagen, ein Rezepturkonzentrat herzustellen. was Gabi sinnvoll erscheint. 

Sie bespricht sich mit dem diensthabenden Apotheker. Sie beschließen, beide Wirkstoffe zu mischen und im Vaselin höher konzentriert als benötigt im Dreiwalzenstuhl zu zerkleinern. Dieses Konzentrat verdünnen sie anschließend mit der Grundlage bis zur gewünschten Konzentration.

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