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Weniger Natrium

Salzersatz kann Schlaganfall- und Sterberisiko deutlich senken

Man nehme handelsübliches Kochsalz, ersetze es zu einem Viertel mit Kaliumchlorid – und schon treten deutlich weniger Schlaganfälle auf und sogar das Sterberisiko sinkt? Was zu einfach klingt, um wahr zu sein, konnten chinesische Forscher nun in einer Studie belegen. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft Kardiologie (ESC-Kongress) vorgestellt und im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht.
Katja Egermeier
08.09.2021  16:00 Uhr

Die über fünf Jahre andauernde Salt Substitute and Stroke Studie (SSaSS) umfasste fast 21.000 Teilnehmer aus 600 Dörfern in ländlichen Gebieten Chinas. Alle wiesen zu Beginn der Studie ein hohes kardiovaskuläres Risiko auf: fast drei Viertel hatten bereits einen Schlaganfall erlitten oder waren mindestens 60 Jahre alt, bei den anderen lag ein schwer kontrollierbarer Bluthochdruck vor. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen geteilt, von der eine Hälfte ein spezielles Salz – zu 75 Prozent aus Natriumchlorid und 25 Prozent aus Kaliumchlorid bestehend – erhielt, währen die Kontrollgruppe weiterhin normales Kochsalz mit 100prozentigem Natriumchlorid verwendete.

Das Ergebnis der Studie: Bei den Personen, die Salzersatz erhalten hatten, traten Schlaganfälle im fünfjährigen Follow up deutlich seltener auf als in der Kontrollgruppe, das relative Risiko wurde um 14 Prozent signifikant reduziert. Gleichzeitig sanken sowohl das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse als auch das Sterberisiko.

»Die SSaSS-Studie zeigt, dass eine Salzsubstitution effektiv ist in der Prävention von Schlaganfällen und schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen sowie vorzeitigen Todesfällen«, machte derStudienautor Professor Bruce Neal beim ESC-Kongress deutlich. Es habe keine Hinweise für eine schädliche Wirkung der Salzsubstitution gegeben.

So seien Hyperkaliämien, die bei einer vermehrten Kaliumzufuhr theoretisch möglich wären, in der Interventionsgruppe nicht häufiger als in der Kontrolle beobachtet worden. Genauso wenig sei es vermehrt zu vaskulär bedingten Todesfällen gekommen, die potenziell durch Hyperkaliämie getriggerte Arrhythmien verursacht werden könnten. Er erhoffe sich, dass die »wahrscheinlich für jeden, der Salz ist, relevanten« Erkenntnisse einen Benefit für die Gesundheit der ganzen Weltbevölkerung bringen

Auch für Länder wie Deutschland, in denen das meiste Salz über verarbeitete Lebensmittel aufgenommen wird, könnten die Ergebnisse aus der Sicht Neals weitreichende Änderungen zur Folge haben – sofern Politik und Industrie darauf reagierten. »Die Nahrungsmittelindustrie auf der ganzen Welt könnte ihre Rezepturen auf einen geringeren Natrium- und höheren Kaliumanteil umstellen.« Von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang sei, dass der Salzersatz sehr einfach herzustellen und nicht teuer sei.

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