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Alpenveilchen

Saustarker Zimmerschmuck

Seit Jahrhunderten verschönert die Zierpflanze viele Wohnräume in Europa, gehört gar zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Als Giftpflanze und Homöopathikum dürfte das Alpenveilchen dagegen weniger bekannt sein.
Barbara Döring
25.10.2024  15:00 Uhr

Botanik und Bestimmung

Alpenveilchen oder Zyklamen sind eine Pflanzengattung, die 22 Arten umfasst. Charakteristisch und namensgebend (kyklos = griechisch Kreis, Scheibe) ist das Speicherorgan, eine abgeflachte Knolle, an deren Unterseite die Wurzeln wachsen. Der Spross an der Oberseite ist wegen der starken Stauchung kaum zu erkennen, die Blätter scheinen direkt der Knolle zu entspringen. Diese sind herzförmig, lang gestielt und meist grün-silbrig gezeichnet. Während das Zimmer-Alpenveilchen Innenräume von August bis April mit seinen Blüten ziert, blüht das Europäische Alpenveilchen von Juli bis September.

Die Farbenvielfalt der Alpenveilchen ist groß und reicht von weiß über rosa, rot und pink bis lachsfarben und purpurn. Auch zweifarbige Blüten mit gefransten oder gewellten Rändern sind bei Kulturformen zu finden. Die Blüten entfalten sich aus einer nach unten gebogenen – nickenden – Knospe, wobei sich die Blütenblätter aufrichten und dabei nach hinten umschlagen. Als Früchte bilden sich kugelige Kapseln, die bei der Reifung mit fünf oder mehr Klappen aufreißen.

Vorkommen und Verbreitung

Der Gattungsname Alpenveilchen ist beim Zimmer-Alpenveilchen in mehrfacher Hinsicht irreführend: Weder kommt es in den Alpen vor, noch handelt es sich um ein Veilchen. Vielmehr zählt die Pflanze zu den Primelgewächsen und stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Es ist von Griechenland über die südwestliche Türkei und Zypern bis zum Libanon verbreitet. Der Name wurde vermutlich vom Europäischen Alpenveilchen, das wild im Alpenraum vorkommt, für alle Gattungen übernommen. Auch der lateinische Namensteil »persicum« bezieht sich nicht auf die Herkunft, sondern bedeutet vielmehr »Pfirsich« und verweist auf die Farbe der Blüten. Im frühen 17. Jahrhundert wurde das Zimmer-Alpenveilchen erstmals in westeuropäischen Gärten kultiviert. Für die dauerhafte Pflanzung im Freiland eignet sich es sich jedoch nicht, da es nur leichten Frost verträgt.

Gifte und Gefahren

Die Wildformen des Alpenveilchens sind aufgrund der enthaltenen Triterpensaponine wie dem Haupttoxin Cyclamin, die vor allem in der Knolle vorkommen, giftig. Unklar ist, welche Giftstoffe in den Zuchtformen enthalten sind. Mit einer Vergiftung ist bereits nach der Aufnahme kleiner Mengen der Wurzelknolle zu rechnen, 8 g gelten als tödliche Dosis. Zeichen sind Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall. Werden größere Mengen aufgenommen, kommt es zu Schwindel, Schweißausbruch und Blutdruckabfall bis hin zu Krampfanfällen und Lähmungserscheinungen. Beim Kontakt mit dem Knollensaft drohen Hautreizungen. Schweine fressen die Knollen gerne, daher auch der Name Saubrot.

Was tun bei Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man Pflanzenteile sofort aus dem Mund entfernen und eine der Giftnotrufnummern (siehe unten) oder den Notruf 112 wählen. Die Giftinformationszentren bieten rund um die Uhr telefonische Beratung bei Vergiftungen oder im Verdachtsfall. Als Erste Hilfe wird empfohlen, ein Glas stilles Wasser, Tee oder Saft zu trinken, um das Gift im Magen zu verdünnen.

Therapeutisches Potenzial

Der griechische Arzt Dioskurides erwähnte Alpenveilchen als Mittel zur Anregung der Monatsblutung und zum Schwangerschaftsabbruch. Auch gegen Schlangenbisse, Gicht und Augenkrankheiten sollte es helfen. In der Homöopathie kommen Zubereitungen aus dem Europäischen Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) als Bestandteil von Mitteln gegen Kopfschmerz und Migräne (zum Beispiel Biodolor®, Dolfin®), bei rheumatischen Beschwerden (wie Pflügerplex® Cyclamen 112) sowie bei prämenstruellen Beschwerden wie Brustspannen oder unregelmäßigem Zyklus (Mastodynon®) zum Einsatz.

Gut zu wissen

In Europa zählt das Zimmer-Alpenveilchen mit jährlich etwa 200 Millionen verkauften Exemplaren zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Es ist das Ergebnis von Kreuzungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts, für die ausschließlich Sorten der Wildpflanze Cyclamen persicum genutzt wurden. Die Blüten heutiger Sorten duften häufig wieder wie die Wildarten, nachdem der Blütenduft zwischenzeitlich zum Teil verloren gegangen war.

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