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Beeren der Saison

Schätze aus Wald und Garten

Bunte Beerenfrüchte haben jetzt Saison. Mit einem Mikronährstoff-Cocktail und dabei niedrigem Kaloriengehalt bieten Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Co. »Jägern und Sammlern« ein breites gesundheitliches Spektrum.
Andrea Pütz
28.07.2023  09:00 Uhr

Laut Professor Dr. Bernhard Watzl vom Max Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, sind unsere heimischen Beeren hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Effekte durchaus vergleichbar mit den exotischen Superfood-Beeren wie Açai- und Goji-Beeren. Und vom Bauernhof in der Nähe oder im Garten direkt von der Hand in den Mund halten sich die Nährstoffverluste stärker in Grenzen als nach langen Transportwegen. Die heimischen Beeren verbindet: Sie sind Vitamin-C-Bomben und liefern zahlreiche antioxidative Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Flavonoide und Ellagsäure.

Schon in der Antike waren Brombeeren als Nahrungsmittel (auch als Wein und Likör) und zu medizinischen Zwecken beliebt. Neben 21 mg/ 100g Vitamin C und den Mineralstoffen Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen stecken vor allem reichlich sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane in ihnen. Brombeeren stärken nicht nur das Immunsystem und schützen so vor Infekten, sondern wurden auch früher schon bei Fieber, Verdauungsbeschwerden und Entzündungen der Mundschleimhaut und Ekzemen genutzt. Auch ihre Blätter können zu einem heilenden Tee, vor allem bei Durchfall, aufgebrüht werden. Unter den Beeren liefern Brombeeren das meiste Provitamin A, das die Augen stärkt und die Schleimhäute schützt.

Sie werden gerne in Gärten angebaut, da ihre schwarzen Früchte aromatisch-süß schmecken. Vor allem aber sind die stacheligen Sträucher an Waldrändern und in Gebüschen anzutreffen – und laden zum Sammeln ein. Anschließend weiß der Beerensammler, warum Brombeeren mundartlich auch als Kratzbeeren bekannt sind. Die feinen Kerne mag so manch einer als lästig empfinden, wenn sie sich hartnäckig zwischen die Zähne einnisten, doch sie sind gesund. So sollten sie etwa im Smoothie besser nicht herausgesiebt werden. Daneben passen Brombeeren gut zu Naturjoghurt und Müsli, Bowls, Marmeladen, Chutneys, leichten Torten, mit anderen Beeren als Kaltschale an heißen Tagen oder als Topping auf Salaten.

Multitalent Heidelbeere

Heidelbeeren zählen zu den gesündesten Beerensorten überhaupt. Neben wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sie viele pflanzliche Naturstoffe (Anthocyane, Gerbstoffe) und Ballaststoffe, die zahlreichen Krankheiten entgegenwirken:

  • Sie sind als altes Hausmittel bei Durchfall bekannt.
  • Als Verwandte der Cranberry sollen sie auch Blasenentzündungen vorbeugen, da sie das Anheften der Bakterien an die Schleimhäute verhindern.
  • Als natürlicher Cholesterolsenker schützen sie die Herz-Kreislauf-Gefäße.
  • Die enthaltenen Anthocyane und Lutein stärken zudem die Augennetzhaut. Das Nachtsehen beim Autofahren wird verbessert, das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration sinkt.
  • Die enthaltene Ellagsäure wirkt antikanzerogen.

Die einzige Nebenwirkung der Heidelbeeren: blaue Spuren auf Zunge, Zähnen und Lippen, weshalb sie auch als Blaubeeren bekannt sind. Heidelbeeren sind eine leckere Zutat für Smoothies, Muffins, Joghurt, Pancakes, Marmelade oder als konzentrierter Saft (eher für gesundheitliche Zwecke). Sie schmecken aber auch als Salattopping gepaart mit Ziegenkäse und Walnüssen. Neben Wildheidelbeeren gibt es auch noch die größeren, süßeren Kulturheidelbeeren, die jedoch ein weißes Fruchtfleisch haben (weniger gesunder Farbstoff). Heidelbeeren gehören wie Preisel- und Moosbeeren zur Familie der Heidekrautgewächse.

Übrigens: Untersuchungen zeigen, dass Waldbeeren-Sammler kein sichtlich erhöhtes Risiko haben, sich mit dem gefürchteten Fuchsbandwurm anzustecken. Wer aber ganz sicher gehen möchte, pflückt nur Waldbeeren, die mindestens einen Meter über dem Boden hängen und wäscht sie dann gründlich ab. Hundertprozentige Sicherheit erhält man, wenn man die Beeren erhitzt. So sind wilde Beeren perfekt für die Herstellung von Marmelade geeignet.

Anthocyane und Ballaststoffe

Die zu der Familie der Rosengewächse zählenden Himbeeren sind besonders reich an Anthocyanen, Ellagsäure, verdauungsfördernden Ballaststoffen und den Vitaminen C (25mg/100g), A, B, Biotin sowie Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium und Eisen. Durch diese spezielle Zusammensetzung wirken Himbeeren entzündungshemmend, blutreinigend, fiebersenkend sowie harn- und schweißtreibend. Sie stärken zudem Haut, Haare, Nägel, Knochen und Zähne. Übrigens: Schwarze Himbeeren enthalten deutlich mehr Antioxidantien als die bekannten roten. Warum also nicht einmal einen solchen Strauch im Garten anpflanzen?

Himbeeren sind empfindlich gegenüber Hitze und langen Transportwegen, deshalb: Am besten Himbeeren frisch gepflückt genießen oder unmittelbar weiterverarbeiten. Auch in leichten Torten, erfrischenden Milchshakes oder in einem Naturjoghurt schmecken sie hervorragend. Als Sirup, verdünnt mit Wasser, sind sie der perfekte Durstlöscher im Sommer.

Extraportion Vitamin C

Die Johannisbeere gehört zur Familie der Stachelbeerengewächse. Mit 180 mg/100 g Vitamin C toppen schwarze Johannisbeeren die meisten Beerenarten. Gegenüber ihren roten und weißen Schwestern liegt der Gehalt bei den schwarzen etwa fünfmal so hoch. Aber auch Ballaststoffe und Anthocyane sind reichlich vorhanden. Durch den säuerlich bis leicht bitteren Geschmack überzeugen sie allerdings nicht jeden Obstliebhaber. Häufig werden sie mit anderen Beerenarten kombiniert oder auch zu Marmelade, Saft oder Sirup verarbeitet. Der pure Saft der schwarzen Johannisbeere soll Erkältungen vorbeugen und wird bei Husten und Heiserkeit getrunken. Als Schorle bringt die Johannisbeere Abwechslung in den Trinkplan – nicht nur an heißen Tagen.

Natürlich schmecken Beeren frisch gepflückt vom Strauch oder erntefrisch vom Bauernhof oder Wochenmarkt am besten. Beeren können im Kühlschrank gelagert werden, halten sich aber meistens nicht länger als zwei bis drei Tage. Entweder verarbeitet man sie schnell oder friert sie ein, um sich ein Vitalstoffdepot für die kalte Jahreszeit anzulegen. Zwischen dem Pflücken und Einfrieren sollte möglichst wenig Zeit vergehen, damit keine Mikronährstoffe verloren gehen. Wer die Früchte vorfriert, verhindert das Aneinanderkleben. Dafür werden sie auf einer Folie oder einem Brett nebeneinander ausgebreitet und ins Tiefkühlfach gestellt, bis die äußere Schale gefroren ist. Dann kommen sie in die Dose oder die Tüte zum langfristigen Einfrieren.

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