Schlägt der häufige Verzehr von Pommes auf die Psyche? |
Eine Kausalität kann mit Beobachtungsstudien nicht nachgewiesen werden, nur mögliche Zusammenhänge. / Foto: Adobe Stock/adragan
Durch die Analyse der Daten von 140.728 Personen fand die Forschungsgruppe heraus, dass Menschen, die viel frittiertes Essen aßen, mit sieben Prozent größerer Wahrscheinlichkeit Angstzustände und mit zwölf Prozent größerer Wahrscheinlichkeit Anzeichen für Depressionen aufwiesen. Das größte Risiko wurde beim Verzehr von Pommes frites beobachtet, berichten die Forschenden in dem Fachmagazin »Proceedings of the National Academy of Sciences«.
Frittierte Lebensmittel wie Pommes frites enthalten Acrylamid. Dieser Stoff kann sich bilden, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel stark erhitzt werden. Um zu untersuchen, ob und wie dieses psychische Probleme hervorrufen könnte, testeten sie die Wirkung der Substanz auf Zebrafische. Acrylamid im Wasser führte dazu, dass die Fische weniger neugierig und gesellig waren – Verhaltensweisen, die denen von Menschen mit Angststörungen und Depression ähneln. Acrylamid könnte zudem die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke herabsetzen.
Die Wissenschaftler betonen, dass noch deutlich mehr Forschung erforderlich ist, um zu beweisen, dass der häufige Verzehr von frittierten Lebensmitteln zu psychischen Problemen führt – möglich wäre nämlich auch, dass die Beziehung andersherum besteht – also dass Menschen mehr frittierte Lebensmittel konsumieren, wenn sie unter Angstzuständen oder Depression leiden.