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Narkolepsie

Schlaf als Krankheit

Menschen, die tagsüber extrem schläfrig werden oder kurzzeitig einnicken, obwohl sie nachts angemessen geschlafen haben, sind möglicherweise von der seltenen Schlaf-Wach-Störung Narkolepsie betroffen. Die Diagnose kann eine Erleichterung sein, denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten.
Barbara Erbe
16.10.2024  08:00 Uhr

Weniger Hypokretin

Schließlich kann eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquordiagnostik) sinnvoll sein. Dabei wird die Konzentration des Botenstoffs Hypokretin (auch Orexin genannt) gemessen, der bei der Regulation von Schlaf-Wach-Phasen eine Rolle spielt. Bei vielen Narkolepsie-Patienten ist weniger Hypokretin im Gehirnwasser nachweisbar als bei Menschen, die nicht von den Schlafanfällen betroffen sind. Darüber hinaus weisen viele Menschen mit Narkolepsie einen speziellen genetischen Marker im Blut auf. Ein Bluttest auf diesen sogenannten HLA-Marker kann bei positivem Ergebnis auf Narkolepsie hinweisen. »Allerdings besitzen etwa ein Drittel aller Menschen diesen Marker und damit auch viele Gesunde«, betont der Neurologe. »Deshalb eignet sich der Test allenfalls als zusätzliche Untersuchung, wenn die Krankengeschichte deutlich auf eine Narkolepsie hindeutet – und nicht, um für sich genommen eine Diagnose zu stellen.«

Die Krankheit kann in fast jedem Alter das erste Mal auftreten. Meist beginnt Narkolepsie jedoch in jüngeren Jahren, in der Adoleszenz oder zumindest vor dem 40. Lebensjahr. Männer und Frauen sind etwa gleichermaßen betroffen. Sie gilt als neurologische Erkrankung, deren Hauptursache ein Mangel an dem Nervenbotenstoff Hypokretin ist. Diesem Mangel wiederum liegt ein Verlust von Nervenzellen im Gehirn zugrunde, die diesen Botenstoff herstellen. Wissenschaftler machen dafür Antiimmunprozesse verantwortlich, erläutert Nelles: »Vieles deutet darauf hin, dass bei Narkolepsie-Patienten die körpereigenen Abwehrzellen die Nervenzellen angreifen, in denen Hypokretin gebildet wird.«

Neben autoimmunen Prozessen diskutieren Fachleute auch Infektionen – etwa mit dem Grippe-Virus – als Auslöser von Narkolepsie. Sehr selten gibt es eine familiäre Veranlagung und ebenfalls selten tritt die Erkrankung als Symptom einer Hirnschädigung auf – etwa infolge eines Schlaganfalls, einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder eines Unfalls mit Hirnverletzung. Forschende vermuten, dass in diesen Fällen ein Verlust an Hypokretin-produzierenden Nervenzellen den Anstoß für die gestörte Schlaf-Wach-Regulation gibt.

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