| Barbara Döring |
| 20.11.2025 12:00 Uhr |
Ein hoher THC-Gehalt in Cannabis kann anregend wirken und die Schlafqualität beeinträchtigen. / © Adobe Stock/S.Price
Der Zug am Joint mag entspannend wirken, dass er jedoch zu süßem Schlaf verhilft und den Konsumenten am nächsten Tag erfrischt in den Tag starten lässt, darf angezweifelt werden. Ein brasilianisches Forschungsteam sichtete die Ergebnisse von 18 Studien, die untersuchten, wie sich der Freizeitkonsum von Cannabis auf die Schlafqualität auswirkt. Forschungsarbeiten mit medizinischem Cannabis wurden dabei nicht berücksichtigt.
Demnach zeigten sich bei Cannabiskonsumenten häufig extreme Schlafzeiten von weniger als sechs oder mehr als neun Stunden pro Nacht. Die Betroffenen fühlten sich zudem häufiger tagsüber müde und konnten sich schlecht konzentrieren.
Eine verbesserte Schlafqualität dürften sich Konsumenten also nicht erhoffen. Laut der Forschenden könnte der Grund ein hoher Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) in Cannabissorten sein, die in der Freizeit konsumiert werden. Während das enthaltene Cannabidiol (CBD) eher einen beruhigenden Effekt hätte, würde der Hauptwirkstoff THC anregen und könne so die nächtliche Erholung stören.
Vor allem bei Frauen hatte der Cannabiskonsum negative Folgen für den Schlaf, besonders, wenn sie bereits als Jugendliche mit dem Kiffen begonnen hatten. Die Forschenden vermuten, dass eine andere Verstoffwechslung als bei Männern und hormonelle Faktoren dabei eine Rolle spielen. Ob Cannabis zumindest das Einschlafen verbessert, konnten die Forschenden nicht herausfinden. Die Studienlage war dazu uneinheitlich. Verschiedene Cannabissorten könnten hier unterschiedliche Wirkungen haben.