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Neurodegenerative Erkrankungen

Schlechtes Hören könnte Morbus Parkinson triggern

Eine Hörminderung kann möglicherweise nicht nur das Demenzrisiko erhöhen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Parkinson zu erkranken. Der frühzeitige Einsatz von Hörgeräten scheint diesem Trend entgegenzuwirken.
Elke Wolf
27.01.2025  16:00 Uhr

In einer großen Kohortenstudie untersuchten Forschende um Dr. Lee Neilson von der Oregon Health & Science University in Portland, USA, den Zusammenhang zwischen Hörverlust und der Inzidenz von Parkinson sowie die Bedeutung einer frühzeitigen Intervention mit einem Hörgerät. Dazu analysierten sie die elektronischen Gesundheitsdaten von mehr als 3,6 Millionen US-Veteranen (96 Prozent männlich), die sich in den Jahren 1999 bis 2022 einem Hörtest unterzogen hatten und keine Parkinson-Diagnose aufwiesen. Die Teilnehmenden wurden entsprechend ihres Hörvermögens in fünf Gruppen unterteilt. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift »JAMA Neurology« veröffentlicht.

Die Datenanalyse ergab, dass Veteranen mit Hörbeeinträchtigung ein höheres Risiko für Parkinson hatten als jene ohne Hörverlust. Dies zeigte sich in einer mit der Schwere des Hörverlusts korrelierenden Zunahme der Parkinson-Inzidenz im Verlauf von zwanzig Jahren. Über den gesamten Zeittraum und sämtliche Schweregrade einer Hörminderung hinweg war das Erkrankungsrisiko für Menschen mit schlechtem Gehör um etwa ein Viertel erhöht.

Bei Personen, die frühzeitig Hörgeräte nutzten, nahm das Parkinsonrisiko über einen Zeitraum von 15 Jahren deutlich ab: um etwa ein Drittel im Vergleich zu Betroffenen ohne Hörgerät (40 statt 60 Erkrankungen pro 10.000 Teilnehmer). Diese Ergebnisse deuten auf einen protektiven Effekt von Hörhilfen hin.

Die Studienergebnisse liefern Hinweise darauf, dass Hörverlust möglicherweise Teil eines Frühstadiums der Parkinson-Pathologie sein könnte und eventuell eine extrastriatale Beteiligung des Nervensystems widerspiegelt. Ein Verlust sensorischer Funktionen könnte auf eine frühe Schädigung neuronaler Netzwerke hindeuten, die für die Gesamterkrankung von Bedeutung sind.

Einem gewichtigen Kritikpunkt muss sich die Untersuchung allerdings stellen: Die Studienteilnehmer können als ehemalige Militärangehörige nicht nur wegen ihres überwiegend männlichen Geschlechts, sondern auch wegen der Exposition gegenüber Lärm wie Schießübungen nicht als repräsentativ für die Allgemeinbevölkerung gelten.

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