Schluss mit Rauchen |
Derzeit rauchen laut repräsentativer Debra-Befragung gut 30 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, aber nur ein sinkender Teil von zuletzt (Sommer 2023) noch unter 10 Prozent unternahm in den letzten 12 Monaten einen ernsthaften Stoppversuch, berichtet der Düsseldorfer Studienleiter Kotz. Das sei zu wenig und letztlich eine Folge der schwachen Tabakkontrollpolitik in Deutschland. Nikotin mache schnell abhängig, besonders junge Menschen, wenn sie das Rauchen ausprobierten.
Manche Raucher spüren körperliche Entzugserscheinungen wie Unruhe und Schlafstörungen, erläutert Bernd Werse. Allerdings habe seine Studie gezeigt: Für viele spiele Nikotinabhängigkeit nur eine allenfalls geringe Rolle, das Problem seien eher erlernte Gewohnheiten. «Eine große Rolle spielen ritualisiertes Zigarettenrauchen und bestimmte Trigger-Situationen wie das Warten an der Bushaltestelle, die Pause bei der Arbeit.»
Viel mehr Rauchende könnten den Ausstieg schaffen, wenn ihnen der Zugang zu Unterstützungsmethoden für die Tabakentwöhnung erleichtert würde, glaubt man beim Krebsforschungszentrum. Die Kosten für eine Behandlung der Tabakabhängigkeit sollten übernommen werden. Die Tabaksteuer müsse noch weiter rauf, jegliche Werbung untersagt werden und es brauche regelmäßige Kampagnen, die zum Aufhören motivieren. Soziologe Weise plädiert dafür, kein Mittel zum Ausstieg gänzlich abzulehnen. Individuelle Lösungen seien wichtig. Grundsätzlich gelte aber: «Es geht nicht ohne Willenskraft.»