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Coronavirus-Pandemie

Schnelle Impfstoffentwicklung, langer Weg zur Normalität

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt, selbst striktere Beschränkungen scheinen die Entwicklung nicht aufhalten zu können. Große Hoffnungen ruhen auf einer Impfung. Doch dabei gibt es viele Unwägbarkeiten.
dpa
28.10.2020  14:15 Uhr

Verschiedene Ansätze

Wissenschaftler verfolgen mehrere Ansätze bei der Impfstoffentwicklung. Einige arbeiten mit abgetöteten beziehungsweise inaktivierten Corona-Viren, um das Immunsystem des Geimpften zu aktivieren. Andere schleusen dazu bestimmte Erbinformationen des Virus mit harmlosen Viren in den Körper ein. Bei einer recht neuen Methode, auf die auch deutsche Entwickler setzen, werden Teile der RNA-Erbinformation des Coronavirus mit Hilfsstoffen in die menschlichen Zellen transportiert. Ein US-Unternehmen wiederum testet ein biotechnologisch hergestelltes Protein des Virus. Allen Ansätzen ist gemein, dass sie keine Erkrankung hervorrufen - und alle Ansätze scheinen grundsätzlich zu funktionieren.

»Wir wissen, dass alle diese Impfstoffe eine Immunantwort auslösen«, sagt Ulbert. »Bisher scheinen die Nebenwirkungen tolerabel.« Dazu zählten vor allem erhöhte Temperatur, Schwindel oder gelegentlich Übelkeit - Nebenwirkungen, die auch bei anderen Impfungen vorkommen. Weil Impfstoffe bei Menschen unterschiedlich wirken, sei es gut, dass mehrere Stoffe in Entwicklung seien, sagt Kroidl. Damit stünden womöglich im nächsten Jahr für verschiedene Gruppen passende Mittel zur Verfügung, etwa auch, wenn es Unverträglichkeiten gebe.

Eine unbeantwortete Frage ist, ob Menschen nach einer Impfung das Virus weitertragen können. Das wäre vor allem im Gesundheitsbereich schwierig - geimpfte Mitarbeiter könnten dann womöglich unwissentlich Patienten anstecken. Ungeklärt ist auch, wie lange ein Impfschutz vorhält. »Deshalb macht man in einem normalen Setting jahrelang Phase-3-Studien«, sagt Ulbert. Bei Corona müssten das weitere Studien nach einem Impfstart zeigen.

Dauerhafter Schutz unklar

Dass eine Impf-Immunisierung gegen das Coronavirus ein ganzes Leben lang halten wird, scheint unwahrscheinlich. »Es könnte auch bei einem Covid-19-Impfstoff sein, dass man wie bei der Influenza-Schutzimpfung regelmäßig wiedergeimpft werden muss«, sagt Wendtner. »Es ist nicht ungewöhnlich, dass Impfungen nicht jahrelang halten, sondern regelmäßig aufgefrischt werden müssen.«

Auch eine überstandene Covid-19-Erkrankung schützt womöglich nicht auf Dauer vor einer neuerlichen Infektion. Studien zeigten, dass die neutralisierenden Antikörper bei ehemaligen Patienten rasch abnehmen. Dennoch gab es bisher nur vereinzelt Berichte, dass sich Genesene erneut ansteckten. Dies könnte sich ändern, wenn neue Varianten des Virus auftauchen, gegen die eine bestehende Immunität nicht schützt.

Dies wiederum würde auch die Impfstoffentwicklung beeinflussen. Wie stark und wie schnell das Virus mutiert, ist ungewiss. Der Leipziger Forscher Ulbert sagt, das Coronavirus scheine vergleichsweise stabil zu sein. Trotz aller Unwägbarkeiten: Die Wissenschaftler konzentrieren sich auf die nächsten Schritte - im Eiltempo. Am Münchner Tropeninstitut geht es nun darum, Probanden zu finden, möglichst schnell möglichst viele. »Ab sofort suchen wir dringend Freiwillige, um unsere Phase-3-Studien voranzubringen«, sagt Kroidl. Gesucht: »Menschen aller Altersklassen, egal ob sie schon erkrankt waren oder nicht.«

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