Schnelltests erkennen Omikron oft nicht |
Die Wissenschaftler hatten zwischen Ende Oktober 2021 bis zur dritten Januarwoche diesen Jahres 166 Corona-Fälle untersucht, die mittels PCR und Sequenzierung charakterisiert worden waren, davon 101 Omikron-Infektionen und 65 Delta-Infektionen. Acht der neun untersuchten Tests waren vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als CE-gekennzeichneter Antigentest gelistet und erfüllten zumindest basierend auf Herstellerangaben auch die erforderlichen Mindestkriterien.
Die ersten Untersuchungen zeigten ein erfreuliches Teilergebnis: Zumindest habe es keine falsch positiven Test-Ergebnisse gegeben, sagte Keppler. Untersucht wurden dazu 115 Abstriche, bei denen ein negativer PCR-Test vorlag.
Bei der Testempfindlichkeit traten jedoch Probleme zutage: Bei sehr hoher Omikron-Viruslast (mit einem Ct-Wert kleiner 25) schlugen die Schnelltests bei nur 31 bis rund 78 Prozent der Abstrichproben an. Bei mittlerer Viruslast (mit Ct-Werten zwischen 25 und 30) lag die Trefferquote bei Omikron-Infektionen nur bei 0 bis gut 8 Prozent. Delta-Infektionen erkannten bei sehr hoher Viruslast fast alle Tests zu mehr als 70 Prozent. Bei mittlerer Viruslast lag die Trefferquote hier allerdings auch nur noch bei 0 bis 28 Prozent.
Um eine 95-prozentige Nachweiswahrscheinlichkeit zu erreichen, musste bei manchen untersuchten Tests die Viruslast in einem Abstrich bei Omikron bis zu hundertmal so hoch sein wie bei Delta. »Insgesamt besteht eine enorme Heterogenität der Antigen-Schnelltests zum Nachweis von Omikron«, sagte Keppler. »Einerseits muss dies klar kommuniziert werden und anderseits rasch eine Liste mit brauchbaren Tests veröffentlicht werden.«
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.