Schokolade essen, Nobelpreis gewinnen? |
So abwegig es ist – dennoch ist die These in der Welt, dass mit dem Schokoladenkonsum in einer Nation auch die Zahl der Nobelpreisträger steige. Der Schweizer Mediziner Franz Messerli stellt 2012 in einem – sehr augenzwinkernden – Aufsatz mögliche Zusammenhänge zur Debatte: »Man bräuchte etwa 0,4 Kilogramm Schokolade pro Kopf und Jahr, um die Zahl der Nobelpreisträger in einem bestimmten Land um 1 zu erhöhen.«
Spitzenreiter in beidem sind seinerzeit natürlich: die Schweizer. Einige Forscher zerreißen Messerlis Hypothese (»eines der seltsamsten und bizarrsten Paper, die ich seit langem gesehen habe«). Andere kommen neben ihrer Kritik am Versuchsaufbau zu dem Schluss, man könne ebenso die Verbreitung von Ikea-Möbelmärkten mit der Anzahl von Nobelpreisen in Verbindung bringen. Denn augenscheinlich ist eine dritte Variable relevant: der Lebensstandard. Dieser kann sowohl den Konsum von Genussmitteln als auch das Niveau der wissenschaftlichen Forschung beeinflussen. Im Endeffekt gilt hier also: Korrelation heißt nicht automatisch Kausalität.
Eine schon 2017 vorgestellte Studie beschäftigte sich mit einem alljährlich wiederkehrenden Phänomen. »Traumatische Amputationen von Kaninchenohren aus Süßwaren scheinen saisonal bedingt zu sein und mit dem Osterfest zusammenzuhängen«, heißt es in dem Papier eines Detroiter Wissenschaftsteams. Eine Untersuchung von Bildern und Texten der vorangegangenen fünf Jahre im Internet habe ergeben, dass die Zahl solcher Verletzungen bei Schokohasen jeweils zwischen Ende März und Mitte April sprunghaft angestiegen sei.
»Die häufigsten Täter scheinen Menschen jeden Alters zu sein«, schreibt das Team um HNO-Ärztin Kathleen Yaremchuk in seinem augenzwinkernden Aufsatz. Grund für den Anstieg der Fälle sei das starke Wachstum der Schokohasen-Populationen im Frühjahr und der dadurch vermehrte Kontakt zum Menschen. Abzuraten sei davon, die fehlenden Löffel rekonstruieren zu wollen: »Denn oft erleidet der Rest des Kaninchens bald ein ähnliches Schicksal.«