Schützen Masken vor Ansteckung? |
Im öffentlichen Nahverkehr inzwischen Pflicht: der Mund-Nasen-Schutz. Doch schützt er wirklich? / Foto: Adobe Stock/cuhle-fotos
Seit Ende April gilt bundesweit Maskenpflicht – vor allem in Bussen und Bahnen sowie vielfach auch beim Einkaufen in Geschäften. Sinn und Zweck von medizinischem Mund-Nasen-Schutz (MNS) als auch von Behelfsmasken ist es, Tröpfchen abzufangen, die wir beim Sprechen, Lachen, Husten oder Niesen ausstoßen. Je dichter der Stoff, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Tröpfchen hindurch gelangen.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterscheidet zwischen selbstgemachten »Community-Masken« und medizinischen Gesichtsmasken. Erstere böten als physische Barriere eher eine Schutzfunktion vor größeren Tröpfchen und verhinderten Mund-/Nasen-Schleimhautkontakt mit kontaminierten Händen, erklärt das BfArM.
Die medizinischen Gesichtsmasken dagegen dienten vor allem dem Fremdschutz und schützten das Gegenüber, so die Behörde. Sebastian Lemmen, Infektiologe an der Uniklinik Aachen, sagt deshalb: »Wenn zwei Leute einen Mundschutz tragen, sind beide geschützt«.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt das Tragen einer »Mund-Nasen-Bedeckung« im öffentlichen Raum. Die selbstgemachten Masken filtern laut RKI vermutlich weniger Tröpfchen als der mehrlagige medizinische Mund-Nasen-Schutz. Das Tragen einer Maske bezeichnet das Institut als einen Baustein, um beim Coronavirus Infektionsdruck und Ausbreitungsgeschwindigkeit in der Bevölkerung zu reduzieren.
Doch Achtung! Das Tragen eines Mundschutzes ist eben nur ein Baustein. Es kann ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln und dazu führen, dass andere Schutzmaßnahmen vernachlässigt werden. Das RKI weißt daher darauf hin, dass Abstands- und Hygieneregeln auch gelten, wenn Menschen eine Maske tragen. Eine gute Händehygiene, den empfohlenen Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten und sich an die Husten- und Niesregeln zu halten seien nach wie vor die effektivsten Maßnahmen um sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.