| Verena Schmidt |
| 10.12.2025 12:00 Uhr |
Tomaten sind die wichtigsten natürlichen Lycopin-Quellen – werden sie erhitzt, wie in einer Suppe, ist der Farbstoff besonders gut verfügbar. / © Adobe Stock/scerpica
Das Carotinoid Lycopin, das den Tomaten ihre rote Farbe verleiht, hat eine starke antioxidative Wirkung. Studien zufolge kann es unter anderem möglicherweise das Risiko für Herzinfarkt und bestimmte Gefäßveränderungen senken. Und auch das Risiko, an Krebs zu erkranken und zu sterben, kann Lycopin wohl deutlich verringern, wie eine aktuelle Metaanalyse zeigt.
Wissenschaftler aus dem Iran zogen für ihre Analyse insgesamt 119 prospektive Studien heran, die bis Juli 2023 veröffentlicht worden waren. Die Nachbeobachtungszeit in den Untersuchungen lag zwischen 2 und 32 Jahren.
Das Ergebnis der Metaanalyse, das das Team der Forschenden im Fachjournal »Frontiers in Nutrition« veröffentlicht hat: Hohe Lycopin-Werte im Blut waren mit einem geringeren allgemeinen Krebsrisiko assoziiert. Jede Erhöhung der Lycopin-Werte im Blut um 10 μg/dl ging dabei mit einer Reduktion des Krebsrisikos um 5 Prozent einher. Speziell für Prostatakrebs zeigten die Studien einen linearen Zusammenhang zwischen der Lycopin-Aufnahme über die Nahrung und dem Erkrankungsrisiko. Mit jeder zusätzlichen Aufnahme von 10 mg Lycopin pro Tag sank das Risiko um 1 Prozent.
Auch bei der Krebssterblichkeit zeigte sich ein positiver Effekt: Das Essen von Tomaten, die Aufnahme von Lycopin über die Nahrung und hohe Lycopin-Werte im Blut waren in den Studien mit einem geringeren Risiko, an Krebs zu sterben, verknüpft. Besonders ausgeprägt war der Effekt bei Lungenkrebs: Patienten mit hohen Lycopin-Werten im Blut hatten ein 35 Prozent geringeres Risiko, an Lungenkrebs zu sterben.