Schützt Vorbräunen die Haut? |
Katja Egermeier |
04.06.2024 12:00 Uhr |
Niemand muss ganz auf die Sonne verzichten, doch ein gewisser Hautschutz und ein vernünftiges Maß an UV-Strahlung auf der Haut schützt vor Risiken wie Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs. / Foto: Getty Images/Pietro Izzo
Die Antwort auf diese Frage beantwortet Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer, mit einem differenzierten Jein. Denn grundsätzlich schützt sich die Haut der Barmer zufolge gegen UV-Strahlen mit zwei Strategien: Sie bildet eine Lichtschwiele, was bedeutet, dass sich die obere Hornschicht verdickt, was Strahlen weniger leicht eindringen lässt. Oder es bildet sich Melanin in der Oberhaut, das sich schützend über den Zellkern legt – und für Bräune sorgt.
Gleichzeitig sei aber jede Bräunung schon ein Zeichen, dass Zellen bereits geschädigt sind, so die Hautärztin Petzold. Denn: Es ist der Hautschaden durch das UV-Licht, der den Impuls für die Bräunung gibt. Melanin, das Farbpigment, das für Bräune sorgt, werde erst gebildet, wenn in der Haut bereits erste durch die UV-Strahlung verursachte Trümmer von Zellkernen auftauchen.
Dass der eingangs beschriebene Mechanismus kein Freifahrtschein für ungeschütztes Sonnenbaden ist, bestätigt auch das Bundesamt für Strahlenschutz: »Durch Bräunung und Lichtschwiele dauert es zwar länger, bis ein Sonnenbrand auftritt, das Hautkrebsrisiko besteht aber weiterhin.«
Der Besuch im Sonnenstudio verhindere Hautschäden also nicht, er ziehe sie nur vor, erklärt Petzold. Dazu komme, dass auf der Sonnenbank überwiegend UVA-Strahlung verwendet wird, die vor allem für UV-bedingte Falten und eine nur kurze Bräune verantwortlich ist. Für langanhaltende Bräune braucht es UVB-Strahlen, und die seien in Solarien sehr gering dosiert.
Ihr Rat: Wer den Sommer im Urlaub unbeschadet genießen will, sollte sich an die einfachen Regeln für den Hautschutz vor UV-Strahlen halten. »Dafür gibt es eine klare Reihenfolge: Schatten, Kleidung, Sonnencreme.« Dabei ist Petzold eines wichtig: »Es geht nie darum, ganz auf Sonne zu verzichten. Denn sie ist unverzichtbar für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, hilft zum Beispiel bei der Produktion von Vitamin D. Es kommt, wie so oft im Leben, auf ein vernünftiges Maß an!«
Quelle: Barmer