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Psoriasis

Schuppenflechte häufig nicht leitliniengerecht therapiert

In Deutschland profitieren nicht alle Psoriasis-Patienten gleichermaßen von innovativen Therapien. Das macht Professor Mathias Augustin, Leiter des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Hamburg-Eppendorf, in einem Statement anlässlich des heutigen Welt-Psoriasis-Tages deutlich.
Christiane Berg
29.10.2021  14:00 Uhr

»Obwohl Psoriasis vulgaris zurzeit die am besten zu behandelnde Auto-Immunkrankheit ist, haben selbst Patienten mit schweren Erscheinungsformen hierzulande nur eine 50-Prozentige Chance leitliniengerecht behandelt zu werden.« Dabei gebe es weltweit kein anderes Land, in dem im letzten Jahrzehnt mit Hilfe moderner Medikamente ein solcher Rückgang des durchschnittlichen objektiven Schweregrades der Schuppenflechte wie in Deutschland zu verzeichnen sei, so Augustin.

Regionales Missverhältnis

Fatal sei auch, dass nur ein Teil der Hautärzte den Patienten im Falle mittelschwerer und schwerer Verlaufsformen Arzneimittelinnovationen wie Biologika verordne, die in vielen Fällen eine fast vollständige Erscheinungsfreiheit der Haut ermöglichen, so der Wissenschaftler. Er verweist insbesondere auf die große regionale Diskrepanz der adäquaten Versorgung, deren Anteil im Norden und Osten weitaus höher als im Südwesten liege.

Biologika greifen gezielt in das der Schuppenflechte zugrundeliegende Krankheitsgeschehen ein, indem sie spezifische Botenstoffe wie zum Beispiel Tumornekrosefaktoren (TNF), also Entzündungsmediatoren, oder Interleukine, also spezifische pathogenetische Botenstoffe des Immunsystems, hemmen.

Augustin bemängelt des Weiteren, dass im Rahmen der konventionellen Systemtherapie, bei der immunsuppressive und -modulierende Wirkstoffe wie Acitretin, Ciclosporin, Fumarate oder Methotrexat zum Einsatz kommen, zudem noch immer viel zu häufig Corticoide verwendet werden, die gemäß Leitlinie nicht empfohlen werden. Diese Fehlversorgung finde weit überwiegend bei Hausärzten und Internisten, jedoch auch bei Dermatologen statt.

Netzwerke gegen Unter- und Fehlversorgung

Um der Unter- und Fehlversorgung entgegenzuwirken, haben sich zahlreiche Hautärzte mit Unterstützung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und dem Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) bundesweit unter dem Namen PsoNet in Psoriasis-Netzen zusammengeschlossen. Denn der Vielfalt an medikamentösen Therapiemöglichkeiten könnten oft nur Spezialisten gerecht werden. Auf der Internetseite von PsoNet ließen sich unter dem Stichwort »Arztsuche« ausgewählte Praxen und Kliniken finden, deren Kompetenz, eine leitliniengerechte Versorgung der Schuppenflechte garantieren.

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