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Spinal- und Periduralanästhesie

Signalstopp im Rückenmark

Das Rückenmark leitet sämtliche Nervensignale des Körpers an das Gehirn weiter. Wird die Weiterleitung mit einem Anästhetikum unterbrochen, sind große Operationen bei vollem Bewusstsein oder die deutliche Reduktion starker Schmerzen möglich. Davon profitieren Gebärende, aber auch Patienten, die keine Allgemeinanästhesie erhalten können.
Carina Steyer
10.07.2023  08:30 Uhr

Schmerzfreiheit erreichen

Die Periduralanästhesie (PDA) wird vor allem zur intra- und postoperativen Schmerztherapie bei großen Operationen wie der Entfernung von Darmabschnitten, Nieren oder Nebennieren sowie Eingriffen an Lunge, Speiseröhre oder Leber eingesetzt und während der Operation mit einer Vollnarkose kombiniert. Wesentlicher Vorteil der PDA ist, dass die Wirkung durch eine erneute Gabe des Lokalanästhetikums verlängert oder durch eine Medikamentenpumpe über mehrere Tage aufrechterhalten werden kann. Dadurch kann nach großen Operationen im Brust- und Bauchraum weitgehende Schmerzfreiheit erreicht und Folgekomplikationen gesenkt werden. So sind Patienten zum Beispiel früher in der Lage, tief einzuatmen, wodurch Lungenentzündungen vermieden werden können. Der Darm nimmt seine Transportfunktion früher wieder auf und die Durchblutung des Bauchraumes wird verbessert. Beides fördert die Heilung.


Einen hohen Stellenwert hat die PDA zudem in der Geburtshilfe. Mit ihr können Wehenschmerzen gelindert werden, ohne die Bewegungsfunktion der Frauen einzuschränken. Im Bedarfsfall kann unter einer PDA zudem ein rascher Kaiserschnitt durchgeführt werden.

Ähnliches Prinzip

Für die Patienten selbst sind die Unterschiede zwischen Spinalanästhesie und PDA zunächst einmal gar nicht so ersichtlich. Bei beiden Verfahren wird nach der örtlichen Betäubung der Einstichstelle eine Nadel zwischen zwei Wirbel eingeführt. Dies erfolgt meist im Sitzen mit gekrümmtem Rücken und ist nicht schmerzhaft, erzeugt bei vielen Menschen aber ein unangenehmes Druckgefühl. Bei der Spinalanästhesie durchsticht der Anästhesist anschließend im Bereich der Lendenwirbelsäule die harte Rückenmarkshaut und dringt mit der Nadel in den mit Hirnwasser gefüllten Bereich um die Rückenmarksnerven ein. Ist die Nadel richtig platziert, fließt Hirnwasser in die Spritze zurück und das Anästhetikum wird direkt neben die Rückenmarksnerven gespritzt. Oft werden hyperbare Lokalanästhetika verwendet, die mit der Schwerkraft nach unten sinken. Der Anästhesist kann damit die Ausbreitung der Blockade durch die Lagerung des Patienten beeinflussen.

Bei der Spinalanästhesie setzt die Wirkung unmittelbar nach der Gabe des Anästhetikums ein und breitet sich von den Füßen in Richtung Bauch aus. Spürbar wird das durch ein Wärmegefühl, das in zunehmende Taubheit übergeht. Schmerz-, Druck- und Temperaturempfinden sind nach kurzer Zeit vollständig ausgeschaltet. Innerhalb weniger Minuten ist auch die Bewegungsfunktion blockiert. Die Wirkhöhe ist abhängig von der verabreichten Menge an Lokalanästhetikum. Bei Kaiserschnitten kann sie bis zum Brustkorb reichen.

Die Rückbildung erfolgt in Abhängigkeit von der Art und Menge der verwendeten Wirkstoffe nach 1,5 bis 6 Stunden in umgekehrter Reihenfolge, also vom Bauch zu den Füßen. Die PDA kann je nach geplantem Wirkbereich im unteren, mittleren oder oberen Teil der Wirbelsäule angelegt werden. Anders als bei der Spinalanästhesie wird die Rückenmarkshaut nicht durchstochen, sondern ein Katheter in den Bereich davor platziert, durch den das Nachspritzen des Anästhetikums möglich ist. Die Wirkung setzt nach etwa 15 Minuten ein und kann in ihrer Intensität über die Verdünnung der Anästhetika gesteuert werden. Mit niedrigen Konzentrationen lassen sich zum Beispiel dünne Nervenfasern, zu denen die Schmerzfasern gehören, ausreichend blockieren, während die Funktion der motorischen Nerven erhalten bleibt.

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