PTA-Forum online
Longevity-Tipps

So beeinflussen Sie aktiv Ihre Lebenserwartung

Der Wunsch nach einem langen und gesunden Leben dürfte so alt sein wie die Menschheit selbst. Gefühlt gab es noch nie so viele Tipps dafür wie jetzt: spezielle Diäten, Superfoods, Fasten, Schlaftipps, Fitnessübungen, Nahrungsergänzungsmittel. Doch wie viel Einfluss haben wir überhaupt auf unser Alter und unsere Lebenserwartung? Und welche Lebensgewohnheiten haben wirklich einen Effekt? Zwei Forscher ordnen ein.
dpa
05.03.2025  10:00 Uhr

Hannah Scheiblich vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln unterscheidet zwei Formen der Alterung: Zum einen ist da das chronologische Alter, also die Anzahl der Jahre, die seit unserer Geburt vergangen sind. Zum anderen gibt es das biologische Alter, sprich Gesundheit und Vitalität. »Wenn wir uns entsprechend verhalten, kann unser biologisches Alter unter unserem chronologischen Alter liegen oder andersherum«, sagt Scheiblich, die am Institut eine Forschungsgruppe leitet. Es stimmt also: Durch das eigene Handeln können wir an der Uhr drehen und unser Leben verlängern.

Allerdings bestimmen nicht nur unsere Verhaltensweisen über die Länge unseres Lebens. Auch die Gene spielen eine Rolle. »Bislang gehen wir davon aus, dass zehn bis 15 Prozent unserer Langlebigkeit durch die Gene bestimmt wird. Es gibt aber noch nicht viele Langlebigkeitsstudien«, so Scheiblich. Professor Karl Lenhard Rudolph, Forschungsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena, geht hingegen von einem genetischen Einfluss von bis zu 30 Prozent aus. »Der Rest ist im Prinzip Lifestyle«, sagt er.

Acht Dinge können den Unterschied ausmachen

Doch wie sieht der Lifestyle aus, der uns ein längeres Leben verschaffen kann? Eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2024 nennt acht Lebensstilfaktoren, die die Lebenserwartung um bis zu 20 Jahre erhöhen sollen:

»Dazu gehört vor allem gesundes Essen und optimalerweise eine mediterrane Diät«, sagt Hannah Scheiblich. Also eine Ernährung, die auf viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Olivenöl und regelmäßigen Fischkonsum setzt. Außerdem wichtig: Stress reduzieren, genug schlafen, ausreichend bewegen – Punkte, die viele nicht überraschen dürften.

Aber auch wohltuender Kontakt mit anderen Menschen kann den Studienergebnissen zufolge auf die Langlebigkeit einzahlen. »Wichtig ist, dass man möglichst sein Leben lang auf positive soziale Beziehungen achtet«, erklärt Scheiblich. »Gerade in den älteren Phasen des Lebens verliert man viele soziale Kontakte. Beziehungen zu pflegen, ist in dieser Lebensphase besonders wichtig.« Zu einer Verringerung der Lebenserwartung führt hingegen Rauchen, der Konsum von Alkohol und die Einnahme opiumhaltiger Schmerzmittel.

Vor allem an den Faktoren Schlaf und Bewegung lässt sich meist relativ einfach etwas ändern. So empfiehlt Expertin Scheiblich etwa sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, abhängig vom Alter der Person. Was die Bewegung angeht, habe jede zusätzliche Aktivität einen positiven Effekt. »Um wirklich gesund zu leben, sollte man einen gewissen Teil an hochintensiven Übungen machen, aber das ist individuell unterschiedlich. Man muss kein Hochleistungssportler werden«, sagt Hannah Scheiblich.

Weniger essen, gesünder altern

Karl Lenhard Rudolph forscht insbesondere zum Thema Ernährung. Ihm zufolge zeigt die Forschung der letzten 90 Jahre, dass eine Maßnahme, die das Leben verlängern kann, eine »milde Reduktion der Nahrungsaufnahme ist«.

Ob beim Wurm, der Fliege oder dem Menschenaffen – die Forschungsergebnisse seien eindeutig: »Wenn die Tiere 20 bis 30 Prozent weniger essen, als sie zu sich nehmen würden, wenn sie unbegrenzten Zugang zu Futter hätten – wie der heutige Mensch in reichen Ländern –, verlängert sich ihr Leben und auch ihre Gesundheitsspanne«, sagt Rudolph.

»Wenn die Forschungsergebnisse zur Diätrestriktion auf den Menschen übertragbar sind, wäre dies ein Weg, gesünder und länger zu leben.« Studien an Mäusen hätten eine Lebenszeitverlängerung um bis zu 30 Prozent gezeigt.

Doch wie lässt sich erklären, dass sich eine Verringerung der Nahrungsmenge auf die Lebenserwartung auswirkt? Das versetzt, wie Rudolph erklärt, die Körperzellen in einen milden Stress, was dazu führt, dass sie effektiver arbeiten. Wer auf diese Strategie setzen will, sollte das aber ausgewogen tun. »Dann lieber eine kontinuierliche leichte Reduktion der Nahrungsaufnahme als beispielsweise an einem Tag essen und am nächsten Tag gar nicht«, sagt Rudolph.

Wo »Longevity«-Maßnahmen ihre Grenzen haben

Doch die Maßnahmen haben auch ihre Grenzen: Wer früh damit beginnt, seinen Lebensstil anzupassen, darf zwar auf starke Effekte hoffen. Auch in höherem Alter lässt sich das Leben noch verlängern, allerdings nicht mehr ganz so wirkungsvoll. Eine Garantie für Langlebigkeit gibt es in keinem Fall. »Es ist wichtig, den Longevity-Hype durch einen Hype zu ersetzen, bei dem es darum geht, gesund und fit zu bleiben und nicht nur die Lebenserwartung immer weiter in die Länge zu ziehen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa