So bekommen Sie den Kopf im Alltag frei |
Jeder kann Nein sagen und sollte es auch hin und wieder tun. Denn Grenzen zu setzen, entlastet und ist gesund. Wem es schwerfällt, sollte seine Angst hinterfragen. »Man sollte herausfinden, was die Angst ist und sich fragen, ob das, was man befürchtet, auch wirklich eintritt und wenn ja, was dann?«, so Sabatella.
In den meisten Fällen geht die Welt nicht unter. Stattdessen überwiegen die Vorteile: mehr Zeit und weniger Aufgaben. Und auch mit einem eventuell schlechten Gewissen kann man mit der Zeit lernen umzugehen«, sagt sie. Es lohnt sich also.
Routinierte Abläufe und Rituale helfen, weniger nachdenken zu müssen. Zum Beispiel beim Essen: Montags gibt es immer Nudeln, dienstags Suppe, mittwochs ein Kartoffelgericht. Dienstag und Mittwoch holt der Vater das Kind vom Kindergarten ab. »Damit das auf Dauer funktioniert, sollten sich die Paare wöchentlich absprechen«, sagt Cammarata.
Veränderung geht nicht von heute auf morgen. »Wichtig ist, dass man dranbleibt und Dinge ausprobiert, die entlasten«, so Sabatella. So entwickele man schrittweise eine Haltung zu den Aufgaben.
Wenn die Überlastung aber anhält und erste Anzeichen psychischer Probleme auftreten, ist professionelle Hilfe gefragt. Wenn Ihnen alles über den Kopf wächst und Sie sich professionelle Hilfe wünschen, kann auch eine Elternberatungsstelle unterstützen, die man oft auf Webseiten von Stadt oder Gemeinde findet. Einen Termin für ein Erstgespräch bei einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten in der Nähe erhalten Sie unter der Telefonnummer 116 117 oder online: www.116117-termine.de.
Und ein Beispiel für Selbsthilfe: Gemeinsam mit ihrer Kollegin hat Sabatella ein Kartenset entworfen, mit dem auch Betroffene Mental Load erkennen und reduzieren können. Die Karten stellen einerseits Belastungssituationen dar, andererseits aber auch Ressourcen und Strategien zur Bewältigung.