So beugt man Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen vor |
Juliane Brüggen |
20.07.2022 14:00 Uhr |
Schwimmen und Tauchen macht vielen Spaß. Damit es gar nicht erst zu Ohrenschmerzen kommt, kann man die Ohren zum Beispiel mit speziellen Ohrenstöpseln vor Wassereintritt schützen. / Foto: Getty Images/Westend61
Wasserratten und Vielschwimmer kennen es – das unangenehme Gefühl, dass noch Wasser im Ohr ist. Wasser reinigt zwar die Ohren, verbleibende Feuchtigkeit kann aber Entzündungen verursachen, auch Badeotitis genannt. Die Apothekerkammer Niedersachen erklärt, warum: Die im Schwimmbadwasser, Meer und Seewasser enthaltenen Keime fühlen sich in dem feuchtwarmen Milieu besonders wohl.
Hinzu komme, dass zu viel Wasser das Ohrenschmalz wegspült. Dadurch fehlt ein wichtiger Schutz: »Das Fett schützt das Gehör vor Wasser, der saure pH-Wert ist ein natürlicher Säureschutz gegen Bakterien.« Zu beachten ist der Kammer zufolge auch, dass die Keime bei einem Trommelfell-Defekt in das Mittelohr vordringen können. Bei Kindern, die oft an vergrößerten Rachenmandeln leiden, trage eine unzureichende Belüftung des Mittelohrs zusätzlich zum Keimwachstum bei.
Leichte Ohrenschmerzen nach dem Baden können Erwachsene mit Analgetika wie Ibuprofen behandeln. Starke und andauernde Schmerzen sollten jedoch vom Arzt untersucht werden, wie die Kammer betont. Das Gleiche gelte für Kinder, die an Ohrenschmerzen leiden: »Wenn vom Arzt keine Verletzungen diagnostiziert wurden, können Kinder über 12 Jahren leichte Schmerzmittel einnehmen.« Auch die Behandlung mit Wärme (Rotlicht) kann die Beschwerden lindern.
Bevor freiverkäufliche Ohrentropfen angewendet werden, muss sicher sein, dass das Trommelfell intakt ist. Feststellen kann das ein Arzt. Treten die Ohrenschmerzen zusammen mit einer Erkältung auf, sind schleimhautabschwellende Nasensprays oder -tropfen die erste Wahl, um den Gehörgang besser zu belüften.