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Altern und Demenz

So früh wie möglich intervenieren

Je früher eine medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie starten, wenn ein Mensch Zeichen von Vergesslichkeit zeigt, umso besser die Chancen, das Fortschreiten Richtung Demenz zu verzögern, resümierte  Axel Cicha, Facharzt für Nervenheilkunde, auf der diesjährigen Expopharm.
Isabel Weinert
15.09.2022  16:15 Uhr

An einer Demenz wie Alzheimer oder auch einer solchen vom vaskulären Typ, beziehungsweise an einer Mischform, erkranken mehr Frauen als Männer, so Cicha. Der Grund ist einfach: Frauen werden fünf bis sechs Jahre älter als Männer, und je älter, umso wahrscheinlicher Demenz. Von einer Demenz spricht man dann, wenn über mehr als ein halbes Jahr lang die obligate Gedächtnisstörung und eine verringerte Fähigkeit, sich im Alltag zurechtzufinden, zusammenkommen.

Ganz entscheidend ist, das früheste Stadium einer möglicherweise beginnenden Demenz zu erwischen und bereits hier zu intervenieren. Cicha sprach von einem Paradigmenwechsel, der sich daraus für die Therapie ableitet, was sich auch in den S3-Leitlinien wiederspiegeln wird: Der Fokus liegt auf dem frühesten Stadium, der MCI oder auch leichten kognitiven Gedächtnisstörung. Von einer Demenz unterscheidet sich die MCI darin, dass die Betroffenen ihren Alltag noch ungehindert meistern können und lediglich eine leichte Gedächtnisstörung aufweisen.

Mehrere Bausteine

Schon bei einer MCI sollte ein multiprofessioneller Ansatz zum Einsatz kommen. Er besteht aus den folgenden Bausteinen: Grunderkrankungen müssen ernst genommen und bestmöglich behandelt werden, so Cicha, denn chronische Krankheiten wie Diabetes oder hoher Blutdruck steigern die Gefahr, eine Demenz zu entwickeln. Menschen mit MCI sollten sich regelmäßig bewegen. Es sei wichtig, entsprechende Routinen für Bewegung zu entwickeln, wie etwa tägliches zügiges Gehen. Ein Hobby (wieder) zu beginnen, sei ebenfalls hilfreich. Wer etwa als junger Mensch ein Instrument gespielt habe, könne das nun wieder aufgreifen. Aber auch vhs-Kurse und alle Tätigkeiten, die den Kontakt zu anderen Menschen fördern, empfiehlt der Experte. Krankengymnastik sei ebenfalls sinnvoll, damit ältere Menschen überhaupt in Bewegung bleiben könnten. Und er rät zudem, ruhig auch eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, in deren Rahmen man auch einmal frei berichten könne, wie es einem im Inneren gehe. In der Apotheke, wo man die eigenen Kunden gut kenne, könne man auch vorsichtig auf einen möglichen Besuch bei einem Hörgeräteakustiker hinweisen, wenn man merke, ein Mensch hört nicht mehr gut. Denn gutes Hören dient ebenfalls dazu, die Entstehung einer Demenz möglichst zu verhindern.

Indikation MCI

Als Arzneimittel gebe es nur eine einzige Substanz mit einer Zulassung für die Indikation MCI: Ginkgo biloba und genauer der Extrakt EGB 761. Eine Tablette am Tag mit 240 mg, regelmäßig eingenommen, habe eine signifikante Wirkung auf kognitive Funktionen, Alltagskompetenz und Verhaltenssymptomatik. Weil Patienten den Extrakt aus eigener Tasche zahlen müssten, gab Cicha den Tipp, Nutzern zu raten, den Arzt nach einem grünen Rezept für die Verordnung zu fragen. Dann würde das Geld womöglich von der jeweiligen Krankenkasse rückerstattet.

Weil auch Menschen mit Depressionen manchmal den Eindruck machen, sie litten unter einer Gedächtnisstörung, spreche man bei ihnen von einer Pseudodemenz. Der Unterschied zu einer echten Demenz sei klar: Der Depressive leide unter seinen Symptomen.

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