PTA-Forum online
Jugendliche mit chronischer Erkrankung

So gelingt der Wechsel vom Kinder- zum Facharzt

Spätestens mit 18 Jahren wechseln die meisten jungen Patienten mit einer chronischen Erkrankung oder einem Handicap in die Erwachsenenmedizin. Dieser Übergang gelingt nicht immer reibungslos. Eine Unterversorgung und gesundheitliche Risiken können die Folge sein.
Judith Schmitz
24.02.2023  09:00 Uhr

Neue Leitlinie

»Es wäre schade, wenn das geballte Know-how über den jungen Patienten und seine Krankheitsgeschichte nicht in die Erwachsenenversorgung transportiert wird«, sagt Ernst. Daher setzt sie sich dafür ein, dass der Wechsel in der medizinischen Versorgung samt Wissenstransfer gut funktioniert, sodass der junge Erwachsene weiterhin gut versorgt ist und sein Gesundheitszustand mindestens erhalten bleibt, sich auf jeden Fall nicht verschlechtert. Dafür hat die Gesellschaft unter anderem vor zwei Jahren die S3-Leitlinie »Transition von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin« erstellt, die jedoch »leider noch nicht in allen medizinischen Bereichen umgesetzt« werde.

Die Leitlinie zeigt, wie der Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin gelingen kann. »Der Transitionsprozess sollte vom behandelnden Kinder- und Jugendarzt eingeleitet werden und möglichst strukturiert und geplant erfolgen«, erläutert Ernst. Es gilt, neben den medizinischen und psychosozialen Aspekten auch zu schauen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen der Jugendliche schon hat, sowohl hinsichtlich seines Therapiemanagements direkt als auch hinsichtlich weiterer Gesundheitskompetenzen wie Rezepte einlösen oder Termine vereinbaren.

Bereits mit zwölf Jahren kann der junge Patient in den Transitionsprozess aktiv einbezogen werden, spätestens mit 16 Jahren sollte er es. Fragebögen und Checklisten helfen dem Arzt, den richtigen Zeitpunkt hinsichtlich der Bereitschaft und Befähigung des Jugendlichen zum Transfer einzuschätzen. Wichtig ist dann, dass er ihm und den Eltern vermittelt: »Denk daran, mit 18 Jahren brauchst du einen neuen Arzt, der dich behandelt. Kümmere dich darum, ich kann dich auch dabei unterstützen, einen Arzt zu finden.«

Auch spezielle Programme wie eine Diabetes-Jugendschulung oder die Teilnahme an Transitionsworkshops oder Transferprogrammen wie »endlich erwachsen« des KfH-Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation sind möglich. Letzteres unterstützt jugendliche Patienten zwischen 16 und 21 Jahren beim Wechsel in die Betreuung der weiterbehandelnden Nephrologen. Eine weitere Aufgabe des noch behandelnden Arztes ist, im Sinne des bestmöglichen Wissenstransfers dem Patienten und weiterbehandelnden Arzt den bisherigen Krankheitsverlauf samt Befunden strukturiert aufzuschreiben. Vordrucke gibt es bei der Gesellschaft für Transitionsmedizin.

»Wichtig ist, dass der Transitionsprozess interdisziplinär erfolgt. Ärzte verschiedener Fachrichtungen und je nach Erkrankung auch etwa Psychologen, Sozial- und Berufsberater sollten einbezogen und es sollte genügend Zeit für die Gespräche eingeplant werden«, so Ernst. Die Jugendlichen sollten auch auf für sie relevante Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen hingewiesen werden. Ernst macht Mut: »Im Rahmen eines früheren Transitionsprogramms in Kanada konnte die Quote der Patienten, die beim Wechsel aus der spezialisierten Versorgung herausfielen, um etwa 75 Prozent auf 11 Prozent gesenkt werden.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa