So gelingt Wachstum auf Instagram |
Juliane Brüggen |
12.10.2024 11:30 Uhr |
Um eine Social-Media-Strategie aufzubauen, ist es wichtig, zu wissen, auf welchen Plattformen die Zielgruppe aktiv ist. Der Experte empfahl Instagram und Facebook zu nutzen. / © Adobe Stock/Rawpixel.com
Ein Heiratsantrag beim ersten Date? Das führt in den wenigsten Fällen zum Erfolg, wie auch Jonas Fartaczek, Geschäftsführer der Complus Media GmbH, feststellte. Denn es fehlen wichtige Schritte – wie etwa das erste Kennenlernen und das Aufbauen einer Beziehung. Dieses Prinzip lasse sich auf Instagram übertragen. Für ein »erstes Date« sind ihm zufolge nicht alle Formate geeignet – Reels haben hier die Nase vorn. Der Grund: diese sind nach Themen sortiert. Schaut man sich ein Reel vom Sonnenuntergang auf den Malediven an, werden im Folgenden ähnliche Videos angezeigt. So könne es auch Apotheken gelingen, in die gewünschte »Blase« zu kommen. Bietet eine Apotheke beispielsweise spezielle Angebote im Bereich »Mutter und Kind«, kann sie über entsprechende Inhalte ihre Zielgruppe erreichen.
»Es gilt leider: viel hilft viel«, sagte Fartaczek. »Ein Account wächst nicht ohne Reels.« Er empfahl mindestens ein Reel pro Woche, eine höhere Frequenz sei noch besser.
Hat die Apotheke über Reels neue Follower gewonnen, folgt im nächsten Schritt die Ansprache über Beiträge und Karussell-Posts, die nur Followern angezeigt werden. Die Inhalte können dementsprechend »intimer« sein. Das Tolle am Karussell: Die Nutzer verweilen länger beim Anschauen der Bilder und Videos. Das belohne der Algorithmus, erklärte der Experte.
Zum Thema Hashtags äußerte sich Fartaczek zurückhaltend. Diese verlören zunehmend an Bedeutung. Wenn Hashtags, dann sei gerade für Apotheken zu beachten: »Achtet darauf, dass eure Inhalte lokal gesehen werden.« Ein Hashtag wie #xmas ist also weniger gut, ein Hashtag wie #muenchen für eine ortsansässige Apotheke besser. Viel wichtiger als Hashtags sei heute aber, dass die Texte zu Beiträgen oder auch Reels suchmaschinenoptimiert sind, also wichtige Schlagworte enthalten.
Ein weiterer Tipp des Experten um die Reichweite zu erhöhen: »Nutzt Kollaborationen.« – also gemeinsame Posts mit anderen Accounts. Führt die Apotheke beispielsweise eine Schulung in einem lokalen Verein durch, ist ein »Collaboration-Post« sinnvoll – diesen sehen dann sowohl die Follower der Apotheke als auch die des Vereins. Auch andere Personen in Beiträgen zu verlinken, könne hilfreich sein.
Instagram Stories, die jeweils 24 Stunden sichtbar bleiben, richten sich in erster Linie an die bestehende Community, erklärte der Experte. Diese dienten vor allem dazu, die Follower »bei der Stange zu halten« und einen Einblick hinter die Kulissen und in den Alltag zu gewähren. Außerdem entstünden hier oft kleine Insiderthemen oder -witze. Dadurch erreiche die Apotheke eine persönlichere Ebene.
Der »intimste« Kontakt mit den Usern auf Instagram entsteht laut Fartaczek durch »Direct messages«. Neben Stories und Bio sind diese die einzige Möglichkeit, auf Instagram Verlinkungen zu platzieren.
Lautet das Ziel der Apotheke, neue Kunden oder Mitarbeiter zu gewinnen, empfahl Fartaczek, guten, themenspezifischen Content zu produzieren – und zwar in Form von Reels. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, lohne es sich außerdem, Instagram und Facebook zu verknüpfen.
Am Bild eines Trichters verdeutlichte Fartaczek die klassische Social-Media-Strategie: Ganz oben im breiten Bereich (der »Fußgängerzone«) sieht er die Reels, mit denen man viele Menschen themenbezogen erreichen kann, im mittleren Bereich die Beiträge und Karussells, die nur Follower sehen, und ganz unten die Stories, die die Platzierung von Links und den direkten Kontakt mit den potenziellen Kunden erlauben.
Wachstum entstehe hauptsächlich durch Aktivitäten im oberen Bereich. Entsprechend Fartaczeks Appell: »Macht Reels!« Der untere Bereich des Trichters richte sich in erster Linie an die bestehende Followerschaft.