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Wachstum

So groß werden Kinder heute

In westlichen Ländern mit guter Gesundheitsversorgung werden Menschen seit vielen Jahren ein Stückchen größer als die Generation zuvor. In den USA ist dieser Trend mittlerweile rückläufig. Ob die Deutschen weiter wachsen, weiß Professor Dr. Joachim Wölfle, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Erlangen.
Katrin Faßnacht-Lee
24.02.2021  12:00 Uhr

»Die heute Mitte-80-Jährigen hatten eine Erwachsenengröße von durchschnittlich 1,73 Meter. Bei den derzeit 20- bis 29-Jährigen sind wir bei 1,80 Meter«, berichtet Wölfle im Gespräch mit PTA-Forum. »Doch in den vergangenen 20 bis 30 Jahren geht dieser sogenannte säkulare Trend bei uns deutlich zurück beziehungsweise ist fast nicht mehr vorhanden.« Einen kleinen Unterschied gäbe es noch, aber im Wesentlichen werden die Kinder ihre Eltern nicht mehr überragen.

Die Gründe, warum eine Generation größer wird als die nächste – oder auch nicht –, kennen die Wissenschaftler nicht genau. Doch es gibt verschiedene Hypothesen. Wölfle: »Wir glauben, dass Umweltbedingungen eine wesentliche Rolle spielen. Da gehört auch die Gesundheitsversorgung dazu, der Zugang zum Gesundheitswesen und dessen Qualität. Aber auch die Ernährung in den ersten Lebensjahren scheint ein wichtiger Faktor zu sein.« Da die Deutschen schon seit vielen Jahren unter nahezu unverändert guten Bedingungen leben, scheint es logisch, dass es nur noch zu geringeren Veränderungen kommt.

Dennoch untersuchen Forscher weiter das Phänomen dieses säkularen Trends. Beispielsweise weiß man, dass eine Ernährung mit Säuglingsmilch, die mehr vom Eiweißstoff Casein enthält als Muttermilch, einen Wachstumsfaktor im Organismus anregt. Ob sich das auf die Erwachsenengröße auswirkt, ist derzeit Gegenstand der Forschung. Die Ernährung könnte aber auch in umgekehrter Form eine Rolle spielen.

Schrumpfen Amerikaner?

So zeigt sich in den USA, dass die Menschen in den vergangenen Jahren nicht weiter wachsen, sondern im Durchschnitt kleiner bleiben. Wölfle erläutert: »Die US-amerikanischen Kinder sind in den vergangenen Jahrzehnten immer übergewichtiger geworden. Man glaubt, dass die Östrogene, die im Fettgewebe gebildet werden, auch einen Einfluss auf die Wachstumsfugen in den Knochen nehmen. Dadurch haben übergewichtige Kinder eine etwas kürzere Wachstumsphase.« Ebenso könnte es möglich sein, dass Migration einen Einfluss auf den Gegentrend in den USA habe.

Ob das eigene Kind in normalem Maße wächst, können Eltern übrigens relativ leicht selbst im Blick behalten. Auch wenn keine U-Untersuchungen anstehen, lässt sich die Wachstumskurve im gelben Untersuchungsheft selbst weiterführen. Die Größenentwicklung des Kindes sollte in den familiären Kontext passen, so Wölfle. »Wenn sich das Kind nicht auf seiner Wachstumskurve weiterentwickelt, sondern immer weiter nach oben oder unten hangelt, empfiehlt es sich, den Kinder- und Jugendarzt anzusprechen.«

Krankhafte Wachstumsstörungen kommen zwar sehr selten vor. Da sie aber mitunter mit weiteren Risikofaktoren wie einer krankhaften Erweiterung der Hauptschlagader in Verbindung stehen, ist die Beurteilung eines Fachmanns wichtig. »Doch wenn ein Kind sehr groß oder sehr klein ist, weist das nicht automatisch auf eine krankhafte Veränderung hin. Die häufigste Ursache sind familiäre Anlagen«, beruhigt der Experte der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.

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